Mehr als zehn Millionen Menschen in Indien an einem Tag geimpft

Neu Delhi – In Indien sind zum ersten Mal über zehn Millionen Menschen an einem einzigen Tag geimpft worden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums von vorgestern wurde die Marke am Vortag überschritten.
Premierminister Narendra Modi feierte den Meilenstein als „bedeutsame Leistung“ für sein Land. Modis Regierung steht seit dem Tod von mehr als 200.000 Menschen durch Corona bei einer weitgehend ungebremsten Infektionswelle im April und Mai in der Kritik.
Sie hatte es sich zum Ziel gesetzt, bis Ende des Jahres etwa 1,1 Milliarden Erwachsene zu impfen; Lieferengpässe, Verwaltungschaos sowie die Skepsis bei vielen Bürgern haben die Impfkampagne jedoch massiv behindert. Seit Beginn der Kampagne im Januar sind erst 15 Prozent der Erwachsenen vollständig geimpft.
Nach der Coronakrise im Frühling waren die Infektionszahlen massiv gefallen, allen Warnungen der Experten zum Trotz hoben die Behörden daraufhin viele der Coronabeschränkungen wieder auf. Inzwischen steigt die Zahl der neuen Infektionsfälle wieder deutlich an. Vorgestern meldeten die Behörden 46.000 neue Fälle binnen eines Tages, so viele wie seit zwei Monaten nicht mehr.
Das 1,3 Milliarden Einwohner zählende südasiatische Land hat offiziell bisher 437.370 Todes- und mehr als 32 Millionen Infektionsfälle registriert. Experten gehen jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Todesopfer mindestens viermal so hoch sein könnte, weil nur wenige Fälle überhaupt entdeckt und gemeldet werden.
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