Mehr Sicherheit bei ambulanten Narkosen
Nürnberg – Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) und der Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) haben neue Empfehlungen zu Sicherheitsstandards für ambulante Narkosen veröffentlicht. Dabei geht es den Verbänden zufolge vor allem um die Anforderungen an die Patientenüberwachung sowie an Räumlichkeiten und Geräteausstattung, die auch bei ambulanten Narkosen einzuhalten sind.
„Damit leisten wir als medizinische Schlüsseldisziplin einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherheit der Patienten“, erklärte DGAI-Präsident Christian Werner. Laut DGAI und BDA hat sich die Anzahl der ambulanten Operationen in Deutschland zwischen 2002 und 2011 verdreifacht. Die neuen Empfehlungen zu den Mindeststandards an den anästhesiologischen Arbeitsplatz sei eine Reaktion auf diesen Trend, so die Fachgesellschaften.

„Unser Ziel ist, dass bei ambulanten Anästhesien ein vergleichbarer Qualitätsstandard wie im stationären Bereich herrscht und somit die Sicherheit der Patienten gewährleistet ist“, kommentierte Werner die Qualitätsoffensive.
Diese sieht unter anderem vor, dass bei der Ein- und Ausleitung einer Allgemein- und Regionalnarkose dem Anästhesisten qualifiziertes Assistenzpersonal zur Seite stehen muss, das ausschließlich für die Überwachung des einzelnen Patienten zuständig ist. Auch die Besonderheiten und Anforderungen im Bereich der Kindernarkose sowie bei der Anästhesie für Eingriffe im Kopf-Hals-Bereich wurden in den Empfehlungen konkretisiert.
So muss das Assistenzpersonal praktische Erfahrungen in der Kinderanästhesie vorweisen und bei mindestens 25 Operationen hospitiert haben. Zudem legen die Richtlinien den Raum- und Gerätestandard fest. Um sich zu versichern, dass die Standards den Mindestanforderungen entsprechen, empfiehlt Werner den Patienten und Angehörigen, diese vor der Operation zu erfragen.
Zudem sollen Patienten sich erkundigen, ob es einen Aufwachraum mit Apparaten gebe, die die Sauerstoffversorgung und den Blutdruck überwachen. Der Experte rät weiterhin, größere Operationszentren mit modernen Anästhesie- und Überwachungsstandards gegenüber kleineren Praxen zu bevorzugen.
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