Mehrheit der Australier für Legalisierung der Sterbehilfe

Sydney – Eine große Mehrheit der Australier befürwortet eine Legalisierung der Sterbehilfe. 75 Prozent der Befragten stimmten laut der am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Senders ABC der Aussage zu, todkranke Menschen sollten das Recht haben, ihrem Leben mit medizinischer Hilfe ein Ende zu setzen. Das sei das Ergebnis der Auswertung der Antworten von 201.404 Umfrageteilnehmern.
Mit dem von Politikwissenschaftlern entwickelten sogenannten „Vote Compass“ ermittelt ABC vor den am 2. Juli anstehenden Parlamentswahlen die Meinung der australischen Wähler zu gesellschaftlichen und politischen Themen.
Die Legalisierung der Sterbehilfe thematisiert im laufenden Wahlkampf mit Ausnahme der Grünen keine der politischen Parteien. „Sterbehilfe ist noch immer ein großes Tabuthema“, sagte ABC-Wahlexperte Anthony Green. Es handle sich um ein Thema, das unabhängig von der Parteizugehörigkeit moralische Fragen aufwerfe.
Die Legalisierung der Sterbehilfe ist seit langem ein – wenig erfolgreiches – Prestigeprojekt der australischen Grünen. In den vergangenen Jahren war die Partei mit ihren Gesetzesinitiativen zur Legalisierung der Sterbehilfe sowohl im nationalen Parlament als auch in den Parlamenten der Bundesstaaten wiederholt gescheitert. Im Nordterritorium war Sterbehilfe bereits im Jahr 1995 gesetzlich erlaubt worden. 1997 wurde das Gesetz der teilautonomen Region jedoch vom australischen Senat aufgehoben.
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