Mehrumsatz im Gesundheitswesen durch Privatversicherte gestiegen

Berlin – Die Praxen in Deutschland haben mit der Behandlung von Versicherten der privaten Krankenversicherung (PKV) im Jahr 2023 durchschnittlich einen Mehrumsatz von rund 74.000 Euro pro Jahr erwirtschaftet – insgesamt rund acht Milliarden Euro.
Der Mehrumsatz durch Privatversicherte in den Praxen ist damit von 2022 auf 2023 um etwa 940 Millionen Euro gestiegen. Das berichtet das Wissenschaftliche Institut der PKV (WIP) in seinem neuen Jahresbericht.
Damit erbringen die PKV-Versicherten bei ambulanten Ärztinnen und Ärzte einen Finanzierungsanteil von 21,4 Prozent, der über ihrem Bevölkerungsanteil von 10,4 Prozent liegt.
Der Mehrumsatz entspricht dem Betrag, den PKV-Versicherte im Vergleich zu gesetzlich Versicherten für Gesundheitsleistungen mehr bezahlen. Er lag im Jahr 2023 bei rund 14,46 Milliarden Euro – ein Zuwachs von mehr als 14 Prozent beziehungsweise 1,8 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr.
In der stationären Versorgung fällt der Mehrumsatz laut dem Bericht weniger ins Gewicht.
Würden PKV-Versicherte nach den gleichen Vorgaben und Regularien versorgt und abgerechnet wie GKV-Versicherte, ergäben sich im Jahr 2023 anstelle der tatsächlich für sie getätigten Ausgaben von 12,76 Milliarden Euro hypothetische GKV-Ausgaben durch die PKV-Versicherten in Höhe von 12,38 Milliarden Euro.
Entsprechend liegt ein Mehrumsatz durch PKV-Versicherte in der stationären Versorgung bei 390 Millionen Euro.
In der zahnärztlichen Versorgung liegt der Mehrumsatz bei 3,02 Milliarden Euro, bei der Versorgung mit Arznei- und Verbandmitteln bei 1,07 Milliarden Euro, bei der Versorgung mit Heilmitteln bei 1,10 Milliarden Euro und bei den Hilfsmitteln bei 0,56 Milliarden Euro.
Die Leistungsausgaben der PKV-Versicherten in den betrachteten Bereichen lagen im Jahr 2023 bei insgesamt 44,95 Milliarden Euro, die der GKV-Versicherten bei 243,29 Milliarden Euro.
Wie auch in den Vorjahren entfiel der größte Teil der Leistungsausgaben der PKV-Versicherten auf die ambulant-ärztliche Versorgung, nämlich mit 14,23 Milliarden Euro und damit 31,7 Prozent. Bei den GKV-Versicherten stellt hingegen die stationäre Versorgung mit 96,53 Milliarden Euro den größten Ausgabenbereich dar.
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