Vermischtes

Menschen mit Behinderung bei Berufsbildung berücksichtigen

  • Mittwoch, 17. März 2021
/picture alliance, Jan Woitas
/picture alliance, Jan Woitas

Berlin – Menschen mit Behinderung werden nach Auffassung der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern bei der Berufsbildung oft übergangen. In einer gemeinsamen „Berliner Erklärung“ forderten sie gestern in Berlin den Auf- und Ausbau eines Berufsbildungssystems, das in seinen Rahmenbedingun­gen die Belange von Menschen mit Behinderung umfassend berücksichtigt.

Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel sagte: „Gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben ist der Generalschlüssel für Inklusion.“ Die steigende Arbeitslosigkeit unter jungen Men­schen mit Behinderungen sei deshalb ein Alarmsignal. Das gelte besonders vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels.

„Bei der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen ziehen sich viele Unternehmen trotz gesetzli­cher Verpflichtung seit vielen Jahren aus der Verantwortung“, beklagte Dusel. Das sei nicht akzeptabel. Für Arbeitgeber, die keinen Menschen mit Schwerbehinderung beschäftigten, müsse deshalb die Aus­gleichsabgabe zumindest verdoppelt werden.

Nach den Worten der Berliner Landesbehindertenbeauftragten Christine Braunert-Rümenapf muss be­rufliche Bildung eine barrierefreie und gleichberechtigte Gestaltungsmöglichkeit für eine individuelle Bildungs- und Berufsbiografie eröffnen. Dazu müsse die gesellschaftliche Teilhabe sowie Wunsch- und Wahlrecht sichergestellt ein. Außerdem müssten die Auswirkungen der Coronapandemie auffangen werden.

Ihr Amtskollege aus Rheinland-Pfalz, Matthias Rösch, sprach sich ebenfalls für eine höhere Ausgleichs­abgabe aus. „Ausbildung im regulären Betrieb muss für junge Menschen mit Behinderungen die Regel werden und nicht die Ausnahme sein wie heute“, so Rösch. Das sei gemeinsame Aufgabe von Wirtschaft, Reha-Trägern und Schulen.

kna

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung