Menschen mit HIV werden noch immer diskriminiert

Stuttgart – Auch Jahrzehnte nach Einführung einer effektiven Therapie werden Menschen mit HIV in Deutschland noch immer ausgegrenzt. „Das größte Problem bleibt die Diskriminierung“, sagte Ulf Hentschke-Kristal vom Vorstand der Deutschen Aids-Hilfe heute in Stuttgart. Dort beginnt morgen Europas größte Konferenz zum Leben mit HIV unter dem Titel „Positive Begegnungen“.
Ausgrenzung zeige sich im Job, wo etwa die Leistungsfähigkeit infrage gestellt werde, beim Arzt, wo man nur den letzten Termin des Tages bekomme, oder durch Getuschel und Tratsch, sagte Hentschke-Kristal.
HIV-Therapien sorgten inzwischen verlässlich dafür, dass die Betroffenen gesund blieben, und verhinderten auch die Übertragung von HIV, hieß es bei der Aids-Hilfe. „Unser Ziel ist ein ganz selbstverständlicher Umgang mit HIV-positiven Menschen in allen Lebensbereichen“, sagte Hentschke-Kristal. Ziel der bis Sonntag dauernden Konferenz sei auch, sichtbar zu sein und Ängste abzubauen.
In Deutschland leben Schätzungen zufolge etwa 90.000 Menschen mit HIV. Jährlich stecken sich nach Angaben der Aids-Hilfe etwa 3.100 Menschen neu an.
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