Merck & Co dampft Ziele wegen Coronavirus ein

Kenilworth – Der US-Pharmakonzern Merck & Co schraubt seine Prognose wegen der Coronapandemie herunter. Der Umsatz soll im Gesamtjahr zwischen 46,1 und 48,1 Milliarden US-Dollar liegen, wie der Konzern gestern in New Jersey mitteilte.
Im schlimmsten Fall würden die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr damit um knapp zwei Prozent sinken. Zuvor hatte das Management um Chef Kenneth Frazier noch eine Spanne von 48,8 bis 50,3 Milliarden Dollar und damit ein Plus von mindestens vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr angepeilt.
Wegen COVID-19 dürften Merck & Co nach eigenen Angaben im Gesamtjahr gut zwei Milliarden Dollar an Umsatz entgehen. Die größten Belastungen erwartet das Management dabei im zweiten Quartal.
Im ersten Quartal habe sich die Pandemie noch nicht sehr stark bemerkbar gemacht, hieß es. Beim Umsatz und bereinigten Ergebnis je Aktie übertraf das Unternehmen denn auch die Markterwartungen. Die Erlöse legten im Vergleich zum Vorjahr um elf Prozent auf 12,06 Milliarden Dollar zu. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn unter dem Strich stieg um zehn Prozent auf 3,2 Milliarden Dollar.
COVID-19 macht Merck & Co insofern zu schaffen, als dass Menschen durch die Pandemie seltener zum Arzt gehen und die Nachfrage nach verschreibungspflichtigen Medikamenten – die rund zwei Drittel des Pharmageschäfts von Merck ausmachen – abnimmt. Auch die Priorisierung von COVID-19-Patienten und damit einhergehende Verschiebungen von anderen Operationen in Krankenhäusern drücke aufs Geschäft.
Demgegenüber verzeichnete Merck & Co aber auch positive Effekte durch die Pandemie. In Europa seien Lagerbestände etwa aus Sorgen vor Engpässen aufgestockt worden. Im Geschäft mit Tiergesundheit brachte das dem Konzern im ersten Quartal rund 60 Millionen Dollar mehr ein.
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