Politik

Merkel alarmiert wegen geringer Beteiligung an Hungerhilfe

  • Mittwoch, 17. Mai 2017

Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die mangelnde Bereitschaft vieler Staaten kritisiert, sich am internationalen Kampf gegen Hunger und Not zu beteiligen. Merkel zeigte sich heute in Berlin insbesondere bestürzt über die Hungersnot im Südsu­dan. Es seien nur zehn Länder weltweit, die 90 Prozent der UN-Hilfsfonds bestücken.

„Das wird nicht mehr lange gut gehen“, erklärte sie. Die Bundeskanzlerin betonte, es sei viel Reichtum auf der Welt versammelt. „Und dort sterben Millionen Menschen“, sagte Mer­kel bei einem Kongress der Gewerkschaftsgruppierung Labour 20 (L20). L20 vertritt die Arbeitnehmerinteressen in den G20-Staaten.

Nötig sei verstärkter Kampf gegen die Wurzeln der Fluchtbewegungen. Derzeit erreich­ten jeden Tag hunderttausende Flüchtlinge die italienischen Grenzen. Deutschland habe sich verpflichtet, jeden Tag 500 Flüchtlinge aufzunehmen. Politisch werde derzeit mit Hoch­druck daran gearbeitet, eine Einheitsregierung in Libyen zu errichten, wo viele Flücht­linge den afrikanischen Kontinent verlassen. Ähnlich wie mit der Türkei müsse zu­mindest mit einer staatlichen Institution über das Problem gesprochen werden können.

Die Flüchtlinge kämen nicht aus den ärmsten Ländern, sondern aus mittelstarken Län­dern. Nötig seien Partnerschaften mit diesen Ländern und der gemeinsame Kampf ge­gen Schlepper.

dpa

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