Merkel alarmiert wegen geringer Beteiligung an Hungerhilfe
Berlin – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die mangelnde Bereitschaft vieler Staaten kritisiert, sich am internationalen Kampf gegen Hunger und Not zu beteiligen. Merkel zeigte sich heute in Berlin insbesondere bestürzt über die Hungersnot im Südsudan. Es seien nur zehn Länder weltweit, die 90 Prozent der UN-Hilfsfonds bestücken.
„Das wird nicht mehr lange gut gehen“, erklärte sie. Die Bundeskanzlerin betonte, es sei viel Reichtum auf der Welt versammelt. „Und dort sterben Millionen Menschen“, sagte Merkel bei einem Kongress der Gewerkschaftsgruppierung Labour 20 (L20). L20 vertritt die Arbeitnehmerinteressen in den G20-Staaten.
Nötig sei verstärkter Kampf gegen die Wurzeln der Fluchtbewegungen. Derzeit erreichten jeden Tag hunderttausende Flüchtlinge die italienischen Grenzen. Deutschland habe sich verpflichtet, jeden Tag 500 Flüchtlinge aufzunehmen. Politisch werde derzeit mit Hochdruck daran gearbeitet, eine Einheitsregierung in Libyen zu errichten, wo viele Flüchtlinge den afrikanischen Kontinent verlassen. Ähnlich wie mit der Türkei müsse zumindest mit einer staatlichen Institution über das Problem gesprochen werden können.
Die Flüchtlinge kämen nicht aus den ärmsten Ländern, sondern aus mittelstarken Ländern. Nötig seien Partnerschaften mit diesen Ländern und der gemeinsame Kampf gegen Schlepper.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: