MERS: Saudi-Arabien rät Pilgern zu Gesichtsmasken

Riad – Auch wenn es weiterhin keine Hinweise auf eine ernstzunehmende Epidemie mit dem Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus (MERS-CoV) gibt, geht die saudische Regierung auf Nummer sicher. Ältere und abwehrgeschwächte Menschen sollten in diesem Jahr im Interesse ihrer eigenen Gesundheit auf eine Pilgerreise verzichten, heißt es in einer Empfehlung.
In der letzten Woche hatten die Vereinigten Arabischen Emirate die Erkrankung eines 82 Jahre alten Mannes gemeldet. Laut der Statistik der Weltgesundheitsorganisation ist es die 82. durch Laboruntersuchungen bestätigte Erkrankung seit September 2012. Die Zahl der Todesfälle beträgt derzeit 45. Von einer bedrohlichen Epidemie kann keine Rede sein.
Die derzeitige kleine Pilgerfahrt Umrah, die in den Fastenmonat Ramadan fällt, und vor allem die große Haddsch im Oktober führen aber unzählige Menschen auf engem Raum zusammen. Das saudische Gesundheitsministerium rät deshalb vorsichtshalber allen älteren Menschen (ab 65 Jahre) und solchen mit chronischen Erkrankungen (Herz, Nieren, Atemwege, Diabetes), in diesem Jahr auf Hadsch oder Umrah zu verzichten und die Pilgerreise auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben. Der gleiche Ratschlag ging an Patienten mit Abwehrschwäche (angeboren oder erworben), Krebserkrankungen und terminalen Erkrankungen sowie für Schwangere und Kinder unter 12 Jahren.
Allen Teilnehmern der Pilgerfahrt wird zur gewissenhaften Hygiene geraten. Dazu gehören nicht nur die Ratschläge zum Waschen oder Desinfizieren der Hände und der Benutzung von Einmaltaschentüchern, sondern auch das Tragen eines Gesichtsschutzes an Plätzen mit hohem Gedränge. Diese Empfehlung ist allerdings nicht bindend, während die saudische Regierung den Nachweis bestimmter Impfungen (Meningokokken, bei gewissen Ländern auch Gelbfieber und Polio) obligatorisch fordert.
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