Metabolisch Gesunde mit Übergewicht haben niedrigere Entzündungswerte
Cork – Entzündungsmarker könnten darauf hinweisen, ob übergewichtige Menschen eine kardiovaskuläre Krankheit entwickeln. „Inflammation“ könnte das Verbindungsglied zwischen Übergewicht und kardiovaskulärem Risiko sein, berichten Forscher um Catherine Phillips vom University College Cork in Irland im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism (http://dx.doi.org/10.1210/jc.2013-2038).
Übergewicht stellt einen Risikofaktor für die Entwicklung zahlreicher Erkrankungen dar. Insbesondere metabolische Erkrankungen wie ein hoher Blutdruck, Dyslipoproteinämien oder ein Diabetes mellitus treten bei Übergewichtigen wesentlich häufiger auf. Dennoch führt Übergewicht nicht zwangsläufig zu der Entwicklung dieser Krankheiten oder zu deren kardiovaskulären Folgen.
Diabetes und Artherosklerose sind Erkrankungen, bei denen es typischerweise zu Entzündungsprozessen kommt. Dies war Anlass für die Forscher, den Zusammenhang verschiedener Entzündungsparameter und der metabolischen Gesundheit zu untersuchen.
2.020 Teilnehmer zwischen 50 und 69 Jahren der Cork and Kerry Diabetes and Heart Disease Study wurden von den Wissenschaftler zu ihren Lebensgewohnheiten befragt, körperlich untersucht und erhielten eine Blutentnahme. Die Arbeitsgruppe analysierte die Höhe verschiedener Entzündungsparameter wie C-reaktives Protein oder die Leukozytenzahl.
Normal- und übergewichtige (BMI ≥ 30 kg/m²) gesunde Teilnehmer wiesen in der Regel niedrigere Entzündungsparameter auf als Patienten mit kardiovaskulären Problemen. Im Umkehrschluss waren laut den Wissenschaftlern Personen mit niedrigen Entzündungswerten auch weniger häufig von metabolischen Erkrankungen betroffen.
Die Forscher vermuten, dass die erhöhten Entzündungsmarker ein Prädiktor für die Entwicklung metabolischer Erkrankungen sein könnten. Ärzte könnten Risikopatienten möglicherweise so früher identifizieren.
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