Migrantinnen brauchen mehr Hilfe bei häuslicher Gewalt
Hannover – Hilfs- und Beratungsstellen die auf den Bereich „Gewalt gegen Frauen“ spezialisiert sind, erreichen Frauen mit Migrationshintergrund nur selten. Das hat eine durch das Niedersächsische Sozialministerium geförderte Studie ergeben. Sozialministerin Cornelia Rundt (SPD) bezeichnete die Ergebnisse als „besorgniserregend“.
Sabine Bohne und Annette Müller von der Universität Osnabrück haben untersucht, wie Frauen mit Migrationshintergrund in Deutschland häusliche Gewalt erleben, welche Hilfestrukturen sie vorfinden und wie stark sie diese in Anspruch nehmen.
Die Studie mit dem Titel „Häuslicher Gewalt im Migrationskontext vernetzt und kompetent begegnen“ belegt, dass die bestehenden Hilfe- und Unterstützungsmöglichkeiten gewaltbetroffenen Migrantinnen nur unzureichend bekannt sind. Außerdem führten fehlende Sprachkenntnisse dazu, dass die Angebote von den Migrantinnen nicht genutzt würden. Daher seien neue niedrigschwellige und anonymer Hilfsangebote wichtig.
„Der Einsatz mehrsprachigen und mehrkulturellen Personals ist eine erfolgsversprechende Strategie zur Öffnung sozialer Dienste – ebenso wie der Kontakt zu und die Vernetzung mit Migrantenorganisationen“, sagte Rundt.
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