Vermischtes

Minimal-invasive Lungenvolumen­reduktion ohne klaren Kostenvorteil

  • Donnerstag, 7. August 2014

Köln – Minimal-invasive Methoden der Lungenvolumenreduktion (LVR) zur Behandlung von Patienten mit Lungenemphysem haben keinen eindeutigen Mehrwert. Das berichten Wissenschaftler im Health Technology Assessment-Bericht (HTA-Bericht) des Deutschen Instituts für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI). Die Wissenschaftler hatten untersucht, wie effektiv und kosteneffizient minimal-invasive Verfahren sind. Im Vergleich zu chirurgischen Methoden ergab die Analyse jedoch keinen eindeutigen Mehrwert. Der Grund: Direkte Vergleichsstudien fehlen.

Laut DIMDI werden Lungenemphyseme mit verschiedenen Varianten der LVR behandelt, ein einheitlicher Standard sei bisher nicht etabliert. Minimal-invasive Verfahren können dabei vor allem Patienten helfen, für deren körperliche Verfassung ein chirurgischer Eingriff zu riskant wäre. „Die LVR eröffnet dieser Patientengruppe eine zusätzliche Therapieoption, denn das Komplikationsrisiko während und nach einer Operation verringert sich bei endoskopischen Verfahren verglichen mit traditionellen, chirurgischen LVR“, so die Autoren.

Gleichwohl konnten die Wissenschaftler bei ihrer Literaturrecherche keinen klaren Mehrwert der minimal-invasiven Verfahren feststellen. Das liege vor allem an der Tatsache, dass direkte Vergleichsstudien mit chirurgischen Methoden fehlen. Für Erkrankte seien je nach Krankheitsbild und Lokalisation des Emphysems auch nicht alle Varianten geeignet, betonen die Wissenschaftler.

„Um klare Aussagen zur Kosteneffizienz minimal-invasiver LRV zu treffen, fehlt die Datengrundlage“, erklärten die Autoren des Berichts.

hil

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