Ministerin Schmidt sieht keine Gefahr durch Vogelgrippe

Berlin - Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sieht nach dem Fund von zwei mit der Vogelgrippe infizierten Schwänen auf Rügen keinen Grund für eine Ansteckungsgefahr für Menschen. Allerdings müsse für alle kranken und toten Vögel gelten: „Bitte nicht anfassen“, sagte Schmidt am Mittwoch unmittelbar vor der Sitzung des Nationalen Krisenstabs zur Vogelgrippe in Berlin. Bund und Länder müssten den Bürgern jetzt klarmachen, dass für die Sicherheit von Nutztieren und Menschen alles getan werde. Aber „die Gefahrenlage hat sich für Menschen nicht verändert“, fügte sie hinzu.
Bundesverbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) sprach vor dem Treffen von einer „besorgniserregenden Entwicklung“, bei der Bund und Länder sehr eng zusammenarbeiten müssten. Seehofer schloss nicht aus, dass es im Falle einer Ausbreitung der Tierkrankheit zu Massentötungen von Geflügel kommen könne. Derzeit gebe es dieses Szenario aber nicht. Zugleich erneuerte er seinen Aufruf an die Landwirte, alles Geflügel ab sofort in Ställen unterzubringen. Die von Seehofer auf den Weg gebrachte Eilverordnung zur sofortigen Bestallung der Tiere greift erst ab Freitag.
Auf der Insel Rügen gibt es mittlerweile drei bestätigte Fälle von Vogelgrippe. Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit habe auch bei einem toten Habicht den für den Menschen gefährlichen Erreger H5N1 nachgewiesen, sagte eine Sprecherin des Landratsamts am Mittwoch. Das Tier sei bei Dranske im Süden der Insel gefunden worden. Der Fundort lag demnach nicht weit von dem der zwei toten Schwäne, bei denen bereits H5N1 festgestellt wurde.
Wie die Sprecherin weiter sagte, entdeckten Helfer mittlerweile um die einhundert toten Vögel auf Rügen, der größte Teil davon Schwäne. Sie sollen nun alle auf Vogelgrippe untersucht werden. /ddp/afp
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