Ministerium unterstützt Begabtenförderung für Muslime

Bonn – Muslimische Studierende und Promovierende will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützen. Es kündigte an, dazu künftig das neue sogenannte Avicenna-Studienwerk fördern. „Viele muslimische Studentinnen und Studenten in Deutschland leisten Herausragendes in ihrem Fach und für die Gesellschaft“, sagte Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (CDU). „Durch die Unterstützung des Förderwerks für muslimische Studierende zeigen wir, dass gerade in der Pluralität unserer Gesellschaft eine große Chance liegt“, so die Ministerin.
Das Avicenna-Studienwerk beabsichtigt, zum Wintersemester 2014/2015 mit der Förderung zu beginnen. Das BMBF soll die vom Studienwerk vergebenen Stipendien finanzieren und plant dafür, in den kommenden vier Jahren rund sieben Millionen Euro zur Verfügung zu stellen.
Muslimische Studierende an deutschen Hochschulen können – ebenso wie die Stipendiaten der übrigen Begabtenförderungswerke – mit einem einkommensabhängigen Grundstipendium von bis zu 670 Euro im Monat und einem zusätzlichen Büchergeld gefördert werden. Promovierende erhalten demnach pro Monat 1.050 Euro. Neben überdurchschnittlichen Leistungen zähle bei der Bewerbung auch gesellschaftliches Engagement.
„Das intellektuelle Potenzial unter jungen Muslimen in Deutschland ist groß und wird bisher kaum gefördert“, sagte der Vorsitzende des Avicenna-Studienwerks, Bülent Ucar, Direktor des Instituts für Islamische Theologie an der Universität Osnabrück. Mit dem Avicenna-Studienwerk könne das muslimische Leben in Deutschland auf eine neue Ebene gebracht und für das Gemeinwohl ertragreich gemacht werden, so Ucar weiter.
Auch die Stiftung Mercator unterstützt das Avicenna-Studienwerk. Über einen Zeitraum von fünf Jahren stellt Mercator eine Million Euro zur Verfügung. Die strukturelle Gleichbehandlung der Muslime in der Begabtenförderung sei ein wichtiges integrationspolitisches Signal und ein zentraler Baustein zur Förderung gleicher Bildungschancen in Deutschland. Deshalb unterstütze die Stiftung Mercator das Avicenna-Studienwerk, so der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stiftung, Bernhard Lorentz.
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