Misshandlung von Pflegebedürftigen bleibt ein Problem

Berlin – Bei der Betreuung von Pflegebedürftigen sind gewalttätige oder aggressive Handlungen weiterhin ein Problem. Das zeigt ein Themenreport des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP), der heute zum Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung alter Menschen erschienen ist.
In einer dem Report zugrunde liegenden repräsentativen Umfrage gab ein Drittel der Befragten mit Pflegeerfahrung an, sich schon mindestens einmal unangemessen gegenüber einem Pflegebedürftigen verhalten zu haben. Der Untersuchung zufolge fehlt es vor allem an gesellschaftlichem Problembewusstsein: Danach gefragt, in welchen Bereichen dringender Verbesserungsbedarf bei der Versorgung pflegebedürftiger Menschen besteht, nannten nur 18 Prozent der Bundesbürger den Schutz vor Gewalt und Aggression. Gegenüber der besonders gefährdeten Gruppe der Demenzkranken hielten es sogar nur zehn Prozent der Befragten für notwendig, Gewalt aktiv vorzubeugen.
„Gewalt fängt nicht erst beim Schlagen an. Misshandlung alter und pflegebedürftiger Menschen kann viele Gesichter haben“, erklärte Ralf Suhr, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege. Dazu gehörten neben körperlicher Gewalt oder verbal aggressivem Verhalten ebenso die Missachtung der Intimsphäre, finanzielle Ausbeutungen, Einschränkungen der Entscheidungs- und Bewegungsfreiheit aber vor allem auch Vernachlässigungen.
Das ZQP weist anlässlich des Welttages auf sein Internetportal zur Gewaltprävention in der Pflege hin, das auch Informationen für den akuten Notfall bereithält.
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