Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen im Kongo angeschossen

Goma/Berlin – Bei einem medizinischen Einsatz in der Provinz Iturie der Demokratischen Republik Kongo haben Unbekannte Ende Oktober ein fünfköpfiges Team des Hilfswerks Ärzte ohne Grenzen beschossen. Zwei Mitarbeitende wurden verletzt. Das gesamte Team von Ärzte ohne Grenzen wurde in die Provinzhauptstadt Bunia evakuiert und die Aktivitäten im Bezirk Bambu – hier fand der Zwischenfall statt – vorübergehend ausgesetzt.
„Dies ist inakzeptabel und wir verurteilen jede Form von Gewalt gegen medizinische Mitarbeitende und unsere Patienten“, sagte Frédéric Lai Manantsoa, Landeskoordinator von Ärzte ohne Grenzen in Ituri. Die zwei Verletzten konnten in der Zwischenzeit medizinisch versorgt werden und befinden sich laut Ärzte ohne Grenzen in einem stabilen Zustand.
Es war der zweite schwere Vorfall in den vergangenen Monaten. Die Schüsse wurden auf ein Fahrzeug abgegeben, das mit dem Emblem von Ärzte ohne Grenzen laut dem Hilfswerk eindeutig als medizinisches Fahrzeug gekennzeichnet war. Bereits im Juni war das General Referral Hospital der Stadt Boga vorsätzlich angegriffen und dabei vollständig zerstört worden.
„Gewalt gegen die Zivilbevölkerung ist eine ständige Tatsache in diesem Gebiet und die Unsicherheit nimmt zu, aber wir müssen trotzdem versuchen, die Menschen zu erreichen, die medizinische Hilfe benötigen“, so Lai Manantsoa.
In Ituri unterstützt Ärzte ohne Grenzen drei allgemeine Krankenhäuser, zwölf Gesundheitszentren, drei Gesundheitsposten und 32 kommunale Gesundheitsposten in den Bezirken Drodro, Nizi und Angumu. Die Teams bieten pädiatrische Versorgung und psychologische Hilfe an. Sie behandeln darüber hinaus Patienten mit Mangelernährung und Malaria-Erkrankungen und helfen Überlebenden sexueller Gewalt.
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