Modellversuch zur Mitbetreuung Angehöriger von Krebskranken
Osnabrück – Einen Modellversuch zu einer erweiterten Betreuung von Krebskranken und ihren Angehörigen starten die Universität Osnabrück und das Zentrum für Onkologie und Hämatologie der Niels-Stensen-Kliniken. „Angehörige können psychisch ebenso stark belastet und hilflos sein wie der Erkrankte selbst“, erläutert Jens Atzpodien, Chefarzt der Klinik für internistische Onkologie und Hämatologie am Franziskus-Hospital Harderberg und Direktor des Zentrums für Onkologie und Hämatologie der Niels-Stensen-Kliniken. Sie könnten so zu einer zusätzlichen Belastungsquelle der krebskranken Person werden.
Der Modellversuch soll nachweisen, dass eine familienbezogene Pflege Krebserkrankter und ihrer Angehörigen eine messbare Entlastung und Zufriedenheit bringt. Dazu sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen: So ist geplant, im Aufnahmegespräch mit einem Familienangehörigen familiäre Themen, persönliche Belange und Probleme sowie eventuelle Überforderungen und Ängste verstärkt zur Sprache zu bringen.
Der Modellversuch soll klären, „welche gegenseitigen Erwartungen unmittelbar Betroffene und ihre pflegenden Angehörigen haben, welche Rollen sie sich gegenseitig zuschreiben, welche Überforderungen damit möglicherweise zu erwarten sind und wie diese gemildert oder umgangen werden können“, so Hartmut Remmers von der Arbeitsgruppe Pflegewissenschaft der Universität Osnabrück.
Die Deutsche Krebshilfe hat die wissenschaftliche Begleitforschung für den Modellversuch übernommen.
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