Montgomery: 2016 wird ein spannendes Jahr
Berlin – „2016 wird ein spannendes Jahres werden!“ Das erwartet der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Frank Ulrich Montgomery. In einer Videobotschaft umriss der BÄK-Präsident jetzt, welche Themen aus Sicht der Ärzteschaft besonders wichtig sind.
Da ist zunächst die Arbeit an der Amtlichen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Montgomery wies darauf hin, dass der außerordentliche Deutsche Ärztetag vom dreiundzwanzigsten Januar dem Vorstand der BÄK und dem Gebührenordnungsausschuss „mit überwältigender Mehrheit“ das Mandat erteilt habe, das gemeinsam mit der privaten Krankenversicherung und der Beihilfe erarbeitete Modell für eine Reform der GOÄ dem Bundesministerium für Gesundheit zur Verabschiedung zu übergeben.
Eine weitere wichtige Baustelle ist laut Montgomery das so genannte Anti-Korruptionsgesetz, an welchem die BÄK an vielen Stellen beteiligt sei – „was nicht heißt, dass es unsere uneingeschränkte Zustimmung findet“, so der Ärztepräsident. Gut sei aber, dass das Gesetz alle Berufsgruppen im Gesundheitswesen betreffen werde und auch die Industrie in den Blick nehme, von der Bestechung ausgehe.
Die Versorgung von Flüchtlingen in Deutschland ist ein weiteres Thema auch für 2016. Montgomery betonte, Aufgabe der Ärzte sei, für jene, die hier seien, die medizinische Versorgung sicherzustellen. „Das haben die deutschen Ärzte in den vergangenen Wochen und Monaten mit großer Empathie und großem Erfolg getan. Die medizinische Versorgung der Flüchtlinge – gemessen an der Herausforderung – funktioniert“, betonte der Ärztepräsident. Es sei jetzt aber an der Zeit, ehrenamtliches Engagement durch geregelte Strukturen zu ersetzen. Die deutsche Ärzteschaft fordere daher eine Gesundheitskarte für alle Flüchtlinge, damit diese in die Regelversorgung integriert würden.
Als weiteres wichtiges Thema, mit dem sich auch der diesjährige Deutsche Ärztetag befassen werde, nannte Montgomery die Preisbildung bei neuen, innovativen Arzneimitteln. „Deutschland ist ein absolutes Hochpreisland für Arzneimittel“, stellte der Ärztepräsident klar. Aber übermäßige Profit- und Renditeerwartungen zu Lasten der Solidargemeinschaft seien nicht legitim. Darüber werde man mit der Pharmaindustrie reden müssen. Es sei nötig, die Verfahren zur Preisbildung von Arzneimitteln zu verbessern – „ja, zu verschärfen“, so Montgomery.
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