Ausland

Morddrohungen gegen kongolesischen Nobelpreisträger Mukwege

  • Montag, 24. August 2020
Heiko Maas (SPD, links) zusammen mit Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege. /picture alliance, Kay Nietfeld
Heiko Maas (SPD, links) zusammen mit Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege. /picture alliance, Kay Nietfeld

Kinshasa – Der kongolesische Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege wird nach Mord­drohungen unter Schutz gestellt. Die Regierung in Kinshasa beschloss nach eigenen An­gaben Schutzmaßnahmen, nachdem der berühmte Gynäkologe und sein Team Hass-Mails und Todesdrohungen erhalten hatten.

Zuvor hatte Mukwege sich für die Einrichtung eines internationalen Strafgerichts für die in den vergangenen 20 Jahren gegen Zivilisten im Osten des Landes verübten Verbrechen ausgesprochen.

Mukwege hatte im Juli gefordert, ein Sondertribunal solle die seit Angang der 1990er-Jahre im Osten der Demokratischen Republik Kongo verübten Gräueltaten untersuchen. Dabei waren zahllose Menschen getötet und Millionen weitere in die Flucht getrieben worden.

Der Osten des Kongo war zwischen 1996 und 2003 Schauplatz zweier Kriege. Bis heute ist er von zahlreichen Konflikten zwischen rivalisierenden Ethnien und Milizen zerrüttet.

Mukwege wurde 2018 für seinen Einsatz gegen sexuelle Gewalt als Kriegswaffe mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Der Gynäkologe hatte 1999 in seiner von Gewalt ge­prägten Heimat im Ostkongo ein Krankenhaus gegründet, in dem seither mehr als 50.000 Vergewaltigungsopfer behandelt wurden.

afp

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung