MRSA-Nachweis: Labortechnische Hilfestellung für thüringische Praxen

Erfurt – Multiresistente Staphylococcus aureus (MRSA)-Keime kosten weltweit jährlich rund 700.000 Menschen das Leben. In deutschen Krankenhäusern sterben jährlich rund 20.000 Menschen an einer MRSA-Infektion.
Gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen hat die AOK Plus den multiresistenten Keimen den Kampf angesagt und dazu einem neuen Versorgungsvertrag an den Start gebracht. Inzwischen nehmen im Freistaat 47 Hausärzte und Kinderärzte daran teil.
Der Vertrag zielt darauf ab, bei akuten Atemwegserkrankungen und Otits media einen indikationsgerechten Einsatz von Antibiotika zu gewährleisten.
Dazu ist eine labormedizinische Abklärung erforderlich, bei der der Laborparameter CRP (C-reaktives Protein) gemessen wird. Denn dieser gibt Ausschluss darüber, ob die Infektion bakteriell oder viral verursacht wurde.
Bislang konnte dieser Entzündungswert CRP nur über ein Labor aussagefähige qualitativ nachgewiesen werden. Quantitative Tests waren in der Arztpraxis schon möglich, jedoch nicht aussagekräftig genug.
Der Versorgungsvertrag ermöglicht es nun, den CRP-Wert über ein Minilabor direkt am Point-of-Care zu ermitteln. Die Kostenübernahme der CRP-Testung erfolgt durch die AOK Plus als Leistung Add-on.
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