Münchner Kliniken wollen zum freiwilligen Maskentragen animieren

Berlin – Angesichts zunehmender Coronainfektionen planen die großen Münchner Kliniken nach Angaben des Infektiologen Clemens Wendtner eine Kampagne für freiwilliges Maskentragen.
„Wir wollen dazu animieren, von Oktober bis Ostern Maske zu tragen, vor allem in öffentlichen, geschlossenen Räumen, natürlich auf freiwilliger Basis“, sagte der Chefarzt der München Klinik Schwabing der Augsburger Allgemeinen.
„Wir bereiten deshalb (...) eine Aktion mit dem Titel 'Von O bis O' vor“, erklärte der Coronaexperte. Derzeit gebe es sehr viele Atemwegsinfektionen, darunter COVID-Erkrankungen. „Wir haben auch wieder Patienten, die eine stationäre Behandlung brauchen", sagte Wendtner.
Derzeit sei die Zahl im niedrigen Bereich, allerdings wisse man noch zu wenig über die klinische Symptomatik bei den neuen Varianten sagte er und verwies auf Berichte, wonach sie „starke Hautveränderungen hervorrufen und Störungen in der Durchblutung“.
Auch mögliche Folgeschäden wie etwa Herzmuskelentzündungen seien möglich. „Wir müssen auf Sicht fahren, mehr testen, mehr Daten sammeln“, sagte der Infektiologe. „Leider sind wir aktuell im Blindflug. Eine Entwarnung kann ich deshalb aktuell nicht aussprechen.“
Dem bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) zufolge steigt die Zahl derer, die wegen einer COVID-19-Erkrankung auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Gestern gab es im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von mehr als 33 Prozent.
Allerdings bewegen sich die Zahlen demnach auf einem relativ niedrigen Niveau. Aktuell sind in Bayern 103 Intensivbetten durch bestätigte COVID-19-Fälle belegt – Mitte Oktober vor einem Jahr waren es mehr als 300, im Dezember 2021 über 1.000.
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