Hochschulen

Münchner Krebsmediziner geben CAR-T-Zell-Therapie ambulant

  • Montag, 16. August 2021
Eine von mehreren T-Zellen erkennt eine Krebszelle. /Juan Gaertner stock.adobe.com
/Juan Gaertner stock.adobe.com

München – Ärzte der Immunotaskforce am Klinikum der Ludwigs-Maximilians-Universität München (LMU) haben eine CAR-T-Zell-Therapie jetzt ambulant gegeben. Am LMU Klinikum wird die Therapie seit mehr als zwei Jahren stationär eingesetzt. Etwa 60 Patienten mit Leukämien und Lymphomen wurden inzwischen damit behandelt.

Bislang war für diese Therapie ein mehrwöchiger stationärer Aufenthalt erforderlich. Nun möchte das Team um Marion Subklewe von der Medizinischen Klinik III diese Therapie im ambulanten Setting etablieren.

Ambulant bedeutet, dass die Patienten noch am selben Tag der Gabe der gentechnisch veränderten Zellen nach Hause gehen können. Ein Spezialteam der Immunotaskforce der Medizinischen Klinik III kümmert sich um die ambulante Betreuung und Überwachung.

Das Studiensetting sieht bestimmte Vorgaben dafür vor: In den ersten Wochen kommt der Patient jeden Tag in die Klinik. Wenn er stabil ist und die Therapie ohne Nebenwirkungen verträgt, greift ab der dritten Woche zusätzlich zu den dann seltener werdenden Besuchen in der Klinik ein Telefonmonitoring.

„Eine so engmaschige ambulante Mitbetreuung wäre noch vor einigen Jahren kaum denkbar gewesen. In Zeiten der allgemeinen Vernetzung durch Smartphones und auch Videotelephonie sind aber inzwischen telemedizinische Ansätze zur intensiven Rundum-Betreuung der Patienten im ambulanten Setting möglich“, erläuterte Christian Schmidt von der Studienzentrale für Hämatologie der Medizinischen Klinik III.

„CAR-T“ steht für „chimärer Antigenrezeptor in T-Zellen“. Im Zuge der Therapie werden den Patienten T-Zellen entnommen, die gentechnisch so bearbeitet werden, dass sie ein bestimmtes Eiweiß auf ihrer Oberfläche produzieren – den Chimärer Antigenrezeptor. Wenn die CAR-T-Zellen in den Körper der Patienten zurückgegeben werden, sorgt der neue Rezeptor dafür, dass die CAR-T-Zellen Krebszellen erkennen und zielgenau daran binden.

hil

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