Nationale Impfkonferenz: Masern und Röteln eliminieren

Berlin – Eine zügige Elimination der Masern und Röteln in Deutschland – das sieht der Nationale Aktionsplan vor, der Mitte Juni auf der 4. Nationalen Impfkonferenz in Berlin vorgestellt wurde. Deutlich höhere Impfraten und eine bessere Information der Bevölkerung sollen die Basis dafür schaffen. Der Bundestag hatte am Donnerstag für das Präventionsgesetz von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) gestimmt, das mehr Impfschutz vorsieht. Für Praxen hält die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) bereits zahlreiche Materialien zur Unterstützung bereit.
„Gerade der vollständige Impfschutz ist ein wichtiger Schritt zum verantwortlichen Umgang mit der eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Kinder“, sagte die Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz (GMK), die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler nach Abschluss der Impfkonferenz.
Der Masernausbruch in Berlin habe deutlich gemacht, dass es noch große Impflücken gebe. Hierzu wurde der gerade zwischen Bund und Ländern und weiteren Experten abgestimmte „Nationale Aktionsplan 2015 – 2020 zur Elimination der Masern und Röteln in Deutschland“ der Fachöffentlichkeit vorgestellt, der auf Information, Aufklärung und Freiwilligkeit für Impfungen setzt.
„Bevor eine Impfpflicht zur Erreichung des WHO Ziel der weltweiten Masernausrottung erwogen wird, müssen alle anderen Maßnahmen zum Erreichen der angestrebten Impfquoten ergriffen werden,“ erklärte Bätzing-Lichtenthäler.
Auf der Gesundheitsministerkonferenz am 24. bis 25. Juni in Bad Dürkheim sollen die Bundesländer eine Vereinbarung treffen, sodass die Geschäftsstelle des Nationalen Impfplans baldmöglichst mit ihrer Arbeit beginnen kann, so die GMK-Vorsitzende. Die Impfkonferenz habe aufgezeigt, wo noch Strukturveränderungen in den Ländern notwendig sind, um eine angestrebte Impfquote von 95 Prozent zu erreichen.
Informationen für Praxisteams und Patienten
Die KBV bietet neben Materialien für das Wartezimmer auch Informationen für das Praxisteam. Neu seit diesem Jahr ist „Mein PraxisCheck“ zum Thema „Impfen“. Mit dem Online-Test können Praxen ihr Impfmanagement schnell überprüfen.
Speziell zur Masernschutzimpfung bieten KBV und KVen kostenlos Info-Karten im Pop-Art-Stil an, mit denen Ärzte im Wartezimmer auf das Thema aufmerksam machen können. Zudem gibt es zwei ausführliche Patienteninformationen – einmal zur Nachholimpfung für Erwachsene und einmal zur Impfung von Kindern. Die Informationsblätter erklären, was Masern sind, welche Folgen eine Erkrankung haben kann, wie die Impfung wirkt und welche Nebenwirkungen dabei auftreten können.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: