Vermischtes

Nephrologen weisen auf Indikation für die Dialysebehandlung hin

  • Montag, 5. November 2012

Berlin – Auf die Indikation dafür, bei einem Patienten mit einer Dialyse zu beginnen, hat die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie (DGfN) hingewiesen. Danach könnten Ärzte dies bei einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) unter 15 Milliliter/Minute/1,73m2 (ml/min/1,73m2) bei chronisch nierenkranken Patienten erwägen, besonders dann, wenn klinische Symptome der Harnvergiftung wie Übelkeit, nicht beherrschbarer Blut­hochdruck, Elektrolytentgleisungen, extremer Juckreiz oder abnehmende Leistungs­fähigkeit es erforderten.

„Bei der Mehrzahl der Patienten wird mit der Dialysebehandlung allerdings erst begonnen, wenn die GFR bereits deutlich niedriger liegt, das heißt zwischen fünf und sieben ml/min/1,73 m2“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Eine Dialyse zu beginnen, bevor erste klinische Symptome der Urämie aufträten, bringe keine Vorteile.

Denn laut der DGfN haben klinische Studien gezeigt, dass Patienten nicht von einem präventiven Beginn der Dialysebehandlung profitieren (N Engl J Med 2010; 363:609-619). Nur bei einer kleinen Gruppe von Patienten, die nicht nur nieren-, sondern gleichzeitig auch schwer herzkrank seien und trotz optimaler medikamentöser Therapie immer wieder in der Klinik behandelt werden müssten, sei ein Dialysebeginn oberhalb einer GFR von 15 ml/min/1,73m2 indiziert.

Ein weiteres wichtiges Kriterium dafür, wann die Dialyse beginnen solle, sei der Patientenwille. „Die meisten Patienten möchten den Dialysebeginn möglichst weit hinausschieben und sehen die medizinische Notwendigkeit erst ein, wenn die klinischen Symptome erdrückend sind“, so die DGfN. Zur besseren Aufklärung der Patienten habe die Fachgesellschaft Filme produzieren lassen, die Ärzte über das Internet abrufen können.

hil

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