Neue Ausgabe der nationalen Versorgungsleitlinie „Unipolare Depression“ erschienen

Berlin – Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) hat 15 Kapitel einer neuen Ausgabe der nationalen Versorgungsleitlinie (NVL) „Unipolare Depression“ vorgestellt. Zwei Kapitel sollen noch folgen.
Die Empfehlungen der Leitlinie beruhen auf systematisch recherchierten und qualitativ geprüften Studien, kombiniert mit der klinischen Expertise eines multidisziplinären Expertengremiums sowie der Sicht von Betroffenen.
Die Entwurfsfassung der Leitlinie stand zudem zur öffentlichen Kommentierung bereit. Die eingegangenen Kommentare wurden von der Leitliniengruppe diskutiert und führten zu mehreren Änderungen in der finalen Version.
Die damit erscheinende Version 3.0 der Leitlinie legt einen Schwerpunkt auf die Darstellung des Versorgungssystems und auf Empfehlungen zur besseren Koordination aller Leistungen bei der Versorgung von Menschen mit Depressionen.
„Für Menschen mit Depressionen gibt es wirksame Behandlungen und eine Vielzahl an Unterstützungsmöglichkeiten. Eine Herausforderung stellt jedoch die Koordination der hausärztlichen, psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung mit psychosozialen und anderen unterstützenden Maßnahmen sowie mit Leistungen zur Rehabilitation und Teilhabe dar“, erklärte das ÄZQ.
Auch die Kommunikation beim Übergang zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sei häufig schwierig, so dass es zu Versorgungslücken komme. Die „sozialrechtliche Segmentierung“ führe außerdem dazu, dass Betroffenen und Versorgenden die zur Verfügung stehenden Leistungen und Angebote teilweise nicht bekannt und die Zugangswege sowie Kostenträger unklar seien.
Neben dem Schnittstellenmanagement hat die Leitliniengruppe auch die Inhalte zur Diagnostik und Therapie depressiver Störungen geprüft und aktualisiert.
Die Struktur der Leitlinie wurde zudem grundlegend überarbeitet und orientiert sich nun an den Behandlungs- beziehungsweise Erkrankungsphasen sowie dem Schweregrad der Depression. Neu hinzugekommen sind unter anderem Inhalte zu internetbasierten Therapien.
Die Bundesärztekammer (BÄK), die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) tragen das NVL-Programm gemeinsam. Die Redaktion hat das ÄZQ übernommen.
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