Neue Empfehlungen zum Einsatz von Weißdornpräparaten bei Herzinsuffizienz

Berlin – Die bislang vorgesehene Indikation „Nachlassende Leistungsfähigkeit des Herzens entsprechend Stadium II nach New York Heart Association” für Zubereitungen aus Weißdornblättern mit Blüten entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis. Das berichten Forscher in der Dezemberausgabe des Bulletins zur Arzneimittelsicherheit (ab Seite 3).
Laut einer neuen Monografie des Committee on Herbal Medicinal Products der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) reiche die Evidenz nicht aus, um die Präparate bei Herzinsuffizienz als Monotherapie zu empfehlen. Auch für die Add-on-Anwendung zur etablierten Therapie bei Herzinsuffizienz sei keine ausreichende therapeutische Wirkung nachweisbar. „Auch wenn mit der Einnahme von Weißdornblättern mit Blüten und deren Zubereitungen nach dem aktuellen Kenntnisstand kein besonderes stoffliches Risiko verbunden ist, besteht bei der bisherigen Indikation das Risiko einer Fehlbehandlung bei einer Erkrankung, die einer klaren Diagnosestellung und Therapie bedarf“, schreiben die Autoren im Bulletin.
Diese Neubewertung von Zubereitungen aus Weißdornblättern mit Blüten sei von großer Bedeutung, da die nicht mehr aktuelle Indikation zu Fehlbehandlungen führen könne, warnen die Autoren. Es sei daher wichtig, dass die Neubewertung in Lehrbücher und in die Ausbildung in Pharmazie und Medizin eingehe und allgemein bekannt werde.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: