Neue Forschungsgruppe untersucht Arbeitsweise der Synapsen

Magdeburg – Wissenschaftler aus Magdeburg, Berlin, Bremen und Haifa werden ab Anfang August das Proteingleichgewicht in Nervenzellen detailliert analysieren und wollen so neue Erkenntnisse zur Arbeitsweise der Synapsen zwischen Nervenzellen gewinnen.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert die neue Forschungsgruppe „Membrantransportprozesse zur Regulation präsynaptischer Proteostase“ mit rund fünf Millionen Euro über vier Jahre.
Neben dem Leibniz-Institut für Neurobiologie (LIN) sind die Universität Magdeburg, die Charité – Universitätsmedizin Berlin, das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Magdeburg, die Freie Universität Berlin, die Universität Bremen und das Technion in Haifa Projektpartner.
Ziel der Arbeit ist „herauszufinden, wie die Erneuerung der synaptischen Proteinausstattung molekular organisiert und kontrolliert wird“, sagte der Sprecher der Gruppe, Michael Kreutz vom LIN. Er wies daraufhin, dass eine Nervenzelle im menschlichen Gehirn während ihrer Lebenszeit den gesamten Proteinbestand einer Präsynapse mehrere tausend Mal austauschen müsse.
„Dies ist eine enorme Herausforderung, da die Austauschprozesse bei normalen Betrieb stattfinden und der größte Teil der Proteinsynthese wie auch des Abbaus im Zellkörper stattfinden, weit entfernt von den Synapsen“, erläuterte er.
„Diese Grundlagenforschung ist auch relevant für das Verständnis der Entstehung neurodegenerativer Erkrankungen“, ergänzte Daniela Dieterich, die Dekanin der Medizinischen Fakultät Magdeburg. Denn Störungen der synaptischen Proteinbalance würden häufig bei Parkinson, Alzheimer oder Ataxien auftreten. Die Mechanismen genau zu entschlüsseln, könnte neue Ansatzpunkte für eine zielgerichtete Behandlungsstrategie liefern.
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