Neue Leitlinie: Wie sich ein erneuter Schlaganfall verhindern lässt
Berlin – Den Stand des Wissens zum Schutz vor einem erneuten Schlaganfall haben die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) und die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft (DSG) in einer neuen Leitlinie zusammengefasst.
270.000 Menschen erleiden jedes Jahr in Deutschland zum ersten Mal oder wiederholt einen Schlaganfall. Zwar überleben ihn immer mehr Menschen – das Risiko für einen weiteren Schlaganfall steigt nach dem ersten aber deutlich: Zehn Prozent dieser Patienten erleiden noch im gleichen Jahr einen weiteren Schlaganfall. Gezielte Prävention kann die Risikofaktoren reduzieren. DGN und DSG haben daher zusammen mit 16 weiteren Organisationen die erste S3-Leitlinie „Sekundärprophylaxe ischämischer Schlaganfall und transitorische ischämische Attacke“ entwickelt.
„Diese Leitlinie fasst die aktuellen Erkenntnisse zusammen und gibt den behandelnden Ärzten klare Empfehlungen. Das ist die Voraussetzung dafür, möglichst viele Patienten in Deutschland vor einem neuen Schlaganfall zu bewahren“, sagte Matthias Endres, Direktor der Klinik für Neurologie der Charité und Mitglied der vierköpfigen Leitlinien-Steuergruppe.
Der soeben erschienene Teil eins der Leitlinie behandelt die wichtigsten Therapieansätze zur Schlaganfallprävention: den Einsatz von Thrombozytenfunktionshemmern, die Behandlung der Hyperlipidämie, die orale Antikoagulation bei Vorhofflimmern und die Therapie der arteriellen Hypertonie. Der zweite Teil der S3-Leitlinie befindet sich aktuell noch in der Entwicklung: Darin werden acht weitere Themenbereiche der Sekundärprophylaxe des Schlaganfalls behandelt, zum Beispiel Lebensstiländerungen zur Risikoreduktion.
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