Neue Leitlinie zum perioperativen Management bei gastrointestinalen Tumoren

Berlin – Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat eine neue S3-Leitlinie „Perioperatives Management bei gastrointestinalen Tumoren“ vorgestellt. Es handelt sich um eine Konsultationsfassung – Interessierte können bis zum 8. August Verbesserungsvorschläge, Ergänzungshinweise und Korrekturen einreichen.
Die Leitlinie erscheint erstmalig. Sie soll das prä-, intra- und postoperative Management bei der Resektion gastrointestinaler Tumoren verbessern und die interdisziplinäre und multiprofessionelle Zusammenarbeit standardisieren und vereinfachen – mit dem Ziel, die Morbidität und Mortalität nach gastrointestinalen Tumorresektionen zu reduzieren.
„Insbesondere die Malignome des Gastrointestinaltraktes zählen mit circa 112.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu den häufigsten Tumorentitäten. Der einzig kurative Therapieansatz ist in der Regel ein viszeralchirurgischer Eingriff mit vollständiger Entfernung des Tumors und der lokoregionären Lymphknoten“, heißt es in der Leitlinie.
Jedoch handle es sich häufig um Operationen größeren Ausmaßes, die mit einer signifikanten perioperativen Morbidität und Mortalität sowie einer langen Krankenhausverweildauer einhergingen, so die Autorengruppe.
Tim Vilz (Bonn) und Stefan Post (Mannheim) haben die Leitliniengruppe unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie geleitet. An der Arbeit haben sich auch drei Selbsthilfegruppen beteiligt. Die Deutsche Krebshilfe hat die Erstellung der Leitlinie finanziell unterstützt.
Die neue Leitlinie ist im Rahmen des Leitlinienprogramms Onkologie erschienen. Die Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, die Deutsche Krebsgesellschaft und die Deutsche Krebshilfe haben dieses Programm im Februar 2008 gestartet. Mittlerweile umfasst das Leitlinienprogramm 32 S3-Leitlinien, die zu einem großen Teil auch als laienverständliche Patientenleitlinien vorliegen.
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