Hochschulen

Neue Protonen­therapie-Anlage in Dresden

  • Montag, 25. August 2014
Uploaded: 25.08.2014 13:24:52 by mis
Die Krebsforscher in Dresden wollen die Anlage für die neuartige Protonentherapie gegen Krebs um mehr als die Hälfte verkleinern – und damit auch die Kosten reduzieren. Schema: Umar Masood.

Dresden – Eine neue Protonentherapieanlage haben Bundesforschungsministerin Johanna Wanka (CDU) und der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) in Dresden eingeweiht. Das Universitätsklinikum Dresden ist neben Heidelberg und Essen die dritte deutsche Universität und eine von weltweit nur 30 Institutionen, die über eine solche Einrichtung verfügt. „Die neue Bestrahlungseinheit wird die Versorgung krebskranker Patienten entscheidend verbessern. Das ist die wichtigste Nachricht des heutigen Tages und darüber freue ich mich sehr. Dresden wird mit dieser Einrichtung herausragende Impulse für die Krebstherapie in Deutschland liefern“, sagte Wanka.

Uploaded: 25.08.2014 13:25:30 by mis
Michael Baumann (l.) erläutert die Protonentherapie-Anlage

Die Anlage besteht aus einem Protonenbeschleuniger, dem sogenannten Zyklotron, einer großen 360 Grad drehbaren Stahlkonstruktion, der sogenannten Gantry, und einer Vorrichtung zum Strahlaustritt. Ärzte können damit die Intensität und die räumliche Verteilung der Strahlendosis auf den Millimeter genau festlegen. Protonen sollen vor allem bei solchen Patienten zum Einsatz kommen, bei denen eine reguläre Strahlen­therapie aufgrund der Lage der Krebstumoren zu anderen lebenswichtigen Strukturen – etwa dem Rückenmark oder dem Hirn – nicht möglich ist.

Ab Herbst sollen erste Patienten mit der Protonentherapie behandelt werden. „Jeder Patient wird in Studien eingeschlossen, um den Therapieerfolg messen zu können. Wir arbeiten dabei mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit zusammen, entwe­der im Rahmen gemeinsamer Studien oder durch den Austausch von Daten“, betonte Michael Baumann bei der Übergabe der Anlage im Frühjahr diesen Jahres. Er ist Direktor des Nationale Zentrums für Strahlenforschung in der Onkologie und der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie am Uniklinikum.

„Der Start der Protonentherapie in Dresden ist der vorläufige Höhepunkt einer Entwicklung, die wir so erhofft und mit allen Kräften unterstützt haben, aber in einem so kurzen Zeitraum nicht für möglich hielten. In nur elf Jahren ist es gelungen, in Dresden ein weltweit anerkanntes Zentrum für Strahlenforschung in der Onkologie zu etablieren“, sagte Wanka.

hil

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