Ärzteschaft

Neue S3-Leitlinie zum Oro- und Hypopharynxkarzinom

  • Mittwoch, 13. März 2024

Berlin – Im Leitlinienprogramm Onkologie ist erstmalig eine S3-Leitlinie zur Diagnostik, Therapie, Prävention und Nachsorge des Oro- und Hypopharynxkarzinoms erschienen. Entsprechende Leitlinien für Kehlkopf- und Mundhöhlenkrebs gibt es bereits.

„Die neue S3-Leitlinie ist eine wichtige Ergänzung zu den beiden bisherigen Leitlinien zu Kopf-Hals-Tumoren und gibt behandelnden Ärzten, Ärztinnen und medizinischem Fachpersonal konkrete Empfehlungen an die Hand, mit diesen Krebsarten besser umzugehen“, erläutert Andreas Dietz, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Leipzig und Sprecher der interdisziplinären Arbeitsgruppe Kopf-Hals-Tumoren in der Deutschen Krebsgesellschaft. Er ist Koordinator der S3-Leitlinie – zusammen mit Wilfried Budach, Direktor der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am Universitätsklinikum Düsseldorf.

Die Federführung der Arbeit haben die Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie und die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) übernommen. 31 Fachgesellschaften und Organisationen haben mitgewirkt.

Oropharynxkarzinome treten überwiegend am Zungengrund und in den Rachenmandeln auf, Hypopharynxkarzinome im unteren Schlundbereich. Risikofaktoren sind chronischer Tabak- und Alkoholkonsum. Ein weiterer Risikofaktor für ausschließlich Oropharynxkarzinome ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus, überwiegend mit dem Subtyp 16 (HPV16).

Die Leitlinie umfasst Empfehlungen zu Diagnostik, Therapie, Rehabilitation, psychosozialen Versorgung, supportiven Therapie und zur Nachsorge. Bei den Therapieempfehlungen hat das Autorenteam den Fokus neben Gesamtüberleben, progressionsfreiem Überleben und Therapieansprechen gleichermaßen auf die Funktionalität und die Lebensqualität gerichtet. Zur Anwendung kommen operative Therapien, Strahlentherapie und Chemotherapie sowie Kombinationen davon.

Budach betont: „Die Behandlung des Oro- und Hypopharynxkarzinoms soll interdisziplinär nach Abstimmung jedes individuellen Falls innerhalb von Tumorboards unter Beteiligung der Fachdisziplinen Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Radioonkologie, Onkologie, Pathologie und Radiologie durchgeführt werden.“

hil

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