Neue S3-Leitlinie zur intravasalen Volumentherapie vorgestellt
Berlin – Mehr Sicherheit für Patienten und Ärzte soll die neue medizinische S3-Leitlinie „Intravasale Volumentherapie beim Erwachsenen“ bieten. Sie enthält Handlungsempfehlungen zur Kreislaufstabilisierung von Patienten während einer Narkose oder bei der Behandlung auf der Intensivstation und basiert auf der Auswertung von 17.898 internationalen Studien. Entstanden ist die Leitlinie unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) sowie Beteiligung von weiteren 13 Fachgesellschaften.
In 42 Empfehlungen und sechs Statements informiert die S3-Leitlinie über aktuelle Standards bei der Behandlung von narkotisierten und intensivmedizinischen Patienten. So sprechen sich die Autoren beispielsweise klar gegen die Verwendung von reinen Kochsalzlösungen aus, da diese Nierenschäden bis hin zum Nierenversagen hervorrufen können.
Erstmals wurde zudem die Messung des zentralen Venendrucks im Falle einer notwendigen Volumentherapie verworfen. Neu aufgenommen wurde dagegen das Hochlagern der Beine. Der so erzielte Effekt auf den arteriellen Blutdruck hilft Ärzten zu entscheiden, ob eine Volumentherapie durchführt werden sollte.
„Dank dem nun vorliegenden, weltweit aktuellsten Kenntnisstand können Ärzte zukünftig besser und evidenzbasiert entscheiden, welche Volumentherapie für ihre Patienten am besten geeignet ist“, betonte Koordinator Gernot Marx, Direktor der Klinik für Operative Intensivmedizin und Intermediate Care am Universitätsklinikum der RWTH Aachen, die Bedeutung der neuen S3-Leitlinie.
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