Neue Technologie soll Wirkstoffe gezielt vom Blut ins Gehirn transportieren

Mainz – Eine Arbeitsgruppe aus Rheinland-Pfalz will mittels einer Ultraschallstimulation Wirkstoffe gezielt vom Blut ins Gehirn transportieren und damit die Therapie und Vorbeugung psychischer Erkrankungen verbessern. Das Bundesland fördert das Projekt namens „Access“ mit mehr als 750.000 Euro.
„Das Projekt ist hochrelevant, vielversprechend und daher absolut förderungswürdig. Es lässt auf neue, sichere und mit wenig Nebenwirkungen behaftete Behandlungsmethoden schwer behandelbarer Krankheiten hoffen“, sagte der rheinland-pfälzische Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD).
An dem Vorhaben beteiligen sich das Leibniz-Instituts für Resilienzforschung (LIR), die Universitätsmedizin und das Institut für Molekulare Biologie Mainz. Mit der Förderung des Landes will das Forschungsteam die Technologie vom Mausmodell zum Menschen übertragen, was in vier Arbeitsschritten innerhalb von zwei Jahren erfolgen soll.
Zum Hintergrund: Herkömmliche medikamentöse Behandlungsansätze kommen bei Erkrankungen des Zentralnervensystems oftmals an ihre Grenzen, da die benötigten Wirkstoffe die Blut-Hirn-Schranke nicht oder nur schwer überwinden und so nicht in der erforderlichen Konzentration in das Gehirn gelangen können.
Neue Technologien, die den gezielten Wirkstofftransport in die betroffenen Gehirnareale ermöglichen, könnten nach Angabe der Arbeitsgruppe einen entscheidenden Unterschied machen. Die Wissenschaftler setzen dabei auf die transkranielle Ultraschallstimulation. Sie ermöglicht es, die Blut-Hirn-Schranke ohne operativen Eingriff vorübergehend und lokal zu öffnen.
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