Neue Vorwürfe: Justiz ermittelt wegen Mängeln im Pflegeheim
Norderney/Aurich – Nach einer Anzeige gegen die Leitung eines Pflegeheims auf der Nordseeinsel Norderney ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Aurich wegen fahrlässiger Körperverletzung. Dabei gehe es um pflegerische Versäumnisse, sagte eine Sprecherin der Behörde heute. Zuvor waren in einem NDR-Bericht neue Einzelheiten über schwere Missstände in dem Heim bekanntgeworden.
Danach hatte ein Prüfreport bereits 2011 gravierende Mängel bei der Betreuung Pflegebedürftiger aufgelistet. Kontrolleure der Heimaufsicht beim Landkreis Aurich seien damals zu dem Ergebnis gekommen, dass die Zustände eine Gefahr für die Bewohner seien. Die Betreibergesellschaft des Pflegeheims ist inzwischen insolvent, das Haus soll demnächst an einen Investor verkauft werden.
Der Landkreis Aurich habe wiederholt Unterschreitungen bei der vorgeschriebenen Personal- und Fachkraftquote beanstandet, sagte ein Sprecher. Nach Beschwerden von Angehörigen und einer Prüfung habe die Heimaufsicht im Mai erhebliche Mängel festgestellt. Wegen der Missstände und der unzureichenden Personalsituation habe der Landkreis reagiert und einen Aufnahmestopp verfügt sowie den Heimbetrieb zum Teil eingeschränkt. Mittlerweile seien die Mängel teilweise beseitigt. Die Heimaufsicht werde täglich vom Insolvenzverwalter über die Personalsituation informiert.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: