Neue Zertifizierungskriterien für Stroke Units

Berlin – Neue Kriterien zur Zertifizierung von Stroke Units hat die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) vorgelegt. „Die aktuellen Anforderungen erhöhen erneut die Qualitätsstandards und fordern die Betreiber auf, über die Minimalvorgaben hinauszugehen“, sagte Otto Busse, Generalsekretär der DSG. Er betonte, die bislang über 200 Stroke Units in Deutschland seien für die Versorgung von Schlaganfallpatienten unverzichtbar.
Im neuen Kriterienkatalog hebt die Fachgesellschaft beispielsweise die Zahl der jährlichen Thrombolysen an, die eine Einrichtung nachweisen muss, um zertifiziert zu werden. Auch für die Personalberechnung hat die DSG die Kriterien präzisiert. Neu an den Zertifizierungskriterien ist die Unterscheidung zwischen relevanten Minimalforderungen und zusätzlichen Empfehlungen.
„Wir wollen die Betreiber der Stroke Units ermuntern, die Mindestanforderung zu überschreiten und gezielt und kreativ über diese hinauszugehen“, erklärte Busse. Wer den Empfehlungen folge, organisiere zusätzliche Fortbildung der Mitarbeiter, erarbeite wirksame Standards zur Beschleunigung der Lysetherapie, verbessere die Kommunikation zwischen Rettungsdienst und Stroke Unit oder optimiere das Verlegungsmanagement.
In Deutschland erleiden jedes Jahr mehr als 260.000 Menschen einen Hirninfarkt. Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit mehr als zwei Drittel der akuten Schlaganfallpatienten in zertifizierten Stroke Units behandelt werden.
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