Ausland

Neuer Beulenpestfall in Nordchina

  • Dienstag, 7. Juli 2020
/foreverhappy, stock.adobe.com
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Peking – Nach einem Fall von Beulenpest in der nordchinesischen Region Innere Mongo­lei haben die örtlichen Gesundheitsbehörden die Sicherheitsvorkehrungen verschärft. Der Hirte, bei dem die Infektionskrankheit am Wochenende nachgewiesen worden war, sei in stabilem Zustand und werde in einem Krankenhaus in Bayannur behandelt, teilte die städtische Gesundheitskommission mit.

Die Kommission sprach ein bis Jahresende geltendes Verbot für das Jagen und den Ver­zehr von Tieren aus, die das Bakterium übertragen könnten. Das trifft insbesondere auf Mur­mel­tiere zu.

Zudem wurde die Bevölkerung der autonomen Region aufgefordert, tote oder kranke Na­ge­tiere zu melden. Infizierte Nager, insbesondere Ratten, können den Pest-Erreger Yersi­ni­a pestis über Flöhe auf Menschen übertragen.

Auch in der benachbarten Mongolei wurde gestern ein Pest-Verdachtsfall gemeldet. Ein 15-Jähriger bekam Fieber, nachdem er ein Murmeltier verspeist hatte, wie Chinas staatli­che Nachrichtenagentur Xinhua meldete.

Bereits vergangene Woche waren laut Xinhua in der mongolischen Provinz Khovd zwei Infektionen aufgetreten. Bei den Erkrankten handelt es sich demnach um Brüder, die eben­falls Murmeltierfleisch gegessen hatten. Mehr als 140 Kontaktpersonen seien unter Quarantäne gestellt worden.

Einzelne Fälle von Beulenpest werden aus China immer wieder gemeldet. Im November vergangenen Jahres wurden in Nordchina vier Fälle von Beulen- und Lungenpest binnen eines Monats registriert.

Die örtlichen Behörden setzten daraufhin weiträumig Gift gegen Ratten und Flöhe ein. Obwohl die Pest behandelt werden kann, verläuft sie in China immer wieder tödlich: Nach Angaben der nationalen Gesundheitskommission starben zwischen 2014 und September 2019 fünf Menschen an der Krankheit.

afp

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