Neuer Forschungsverbund soll Strahlentherapie beim Medulloblastom verbessern

Hamburg/Essen – Ein interdisziplinärer Forschungsverbund des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) und des Universitätsklinikums Essen will Therapiekonzepte entwickeln, um die Prognose von Medulloblastompatienten langfristig zu verbessern.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Projekt „Neue innovative Strategien zur Radiosensitivierung von Medulloblastomen“ (NeuStaRT) mit insgesamt 1,8 Millionen Euro.
Das Medulloblastom ist der häufigste hochgradig bösartige Hirntumor im Kindesalter. Die Standardtherapie von Medulloblastomen umfasst neben der Operation des Tumors eine intensive Chemo- sowie Strahlentherapie.
Die Bestrahlung erfolgt unter Einbezug des gesamten Gehirns und Rückenmarks, um durch eine prophylaktische Bestrahlung des gesamten Zentralnervensystems auch nicht oder nur schwer erkennbare Metastasen im Bereich der Liquorräume von Gehirn und Rückenmark zu behandeln.
Überlebende einer Medulloblastomerkrankung leiden oftmals unter erheblichen Spätfolgen. Hierzu gehören neben Veränderungen des Hormonhaushaltes und der Entwicklung sekundärer Tumore vor allem neurokognitive Defizite.
Die Arbeitsgruppen wollen personalisierte Therapien auf molekularer Basis entwickeln, die zur Erhöhung der Strahlenempfindlichkeit von Medulloblastomen beitragen.
„Es ist unser Ziel, bei Patientinnen und Patienten mit Medulloblastom die Überlebensraten zu erhöhen und gleichzeitig Spätfolgen durch die Therapie zu mindern. Hierzu können personalisierte molekulare Targetingansätze einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Nina Struve von der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie des UKE.
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