Vermischtes

Neuer HTA-Bericht zu ADHS im Erwachsenenalter

  • Dienstag, 7. September 2010

Köln – Erwachsene Patienten mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) können von einer medikamentösen Therapie profitieren. Das zeigt ein jetzt beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) veröffentlichtes Health Technology Assessment (HTA). Medikamente, die die Symptome verringern können, sind laut DIMDI allerdings nur für Kinder und Jugendliche zugelassen.

Dem Bericht zufolge verringern bei Erwachsenen vor allem Arzneimittel mit zentral-nervös stimulierender Wirkung (Methylphenidat und Amphetamine) und Atomoxetin die ADHS-Symptome. „Dabei muss die Dosis für einzelne Betroffene individuell angepasst werden, damit die Medikamente optimal wirken“, so die Autoren.
 

Sie empfehlen, Voraussetzungen für eine angemessene Versorgung mit ADHS-Medikamenten auch für Erwachsene zu schaffen. „Weitere klinische Studien sollten durchgeführt werden, um die Substanzen direkt miteinander zu vergleichen und Langzeiteffekte zu erfassen“, heißt es dazu in dem Bericht. Auch für genauere Aussagen zur Kosten-Effektivität der medikamentösen Behandlung speziell für Deutschland seien Studien erforderlich.

Laut DIMDI leiden etwa zwei bis vier Prozent der Erwachsenen an ADHS. Die Störung wirke sich für Betroffene in nahezu allen Lebensbereichen aus. Unter anderem steigt dem Institut zufolge das Risiko, schwere Verkehrsunfälle zu verursachen oder straffällig zu werden.

hil

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