Ausland

Neuer Milchpulver-Skandal in China

  • Dienstag, 2. April 2013

Peking – In der Volksrepublik China ist ein neuer Skandal mit falsch etikettiertem Milchpulver für Babys aufgeflogen. Wie der staatliche TV-Sender CCTV am Donnerstag berichtete, wurden bei der chinesischen Firma Xile Lier, die mit dem Schweizer Unternehmen Hero zusammenarbeitet, in großem Stil Produkte falsch deklariert. Die bereits verfallenen oder minderwertigen Produkte wurden dann unter dem Label Hero Nutradefence vermarktet.  

In China gibt es eine ganze Serie von Lebensmittelskandalen, aber bei der Babymilch schrillen die Alarmglocken besonders laut: 2008 waren durch Babymilch mit Beimischung von Melamin sechs Kinder ums Leben gekommen und 300.000 weitere chronisch erkrankt. Das Melamin war beigemischt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen. Eigentlich wird die gefährliche Chemikalie zur Herstellung von Plastik verwendet.  

Im jüngsten Skandal wurde laut CCTV ein hochrangiger Mitarbeiter von Xile Lier festgenommen. Nach den ersten Ermittlungen wurde bei Xile Lier Milchpulver mit Milch vermischt, deren Verfallsdatum schon abgelaufen war. Darüber hinaus wurden auf den Verpackungen Verfallsdaten von Milchpulver gefälscht oder minderwertiges Milchpulver zu hochwertigem Pulver für Babys umdeklariert.  

Die Behörden der Stadt Suzhou, wo sich der Hauptsitz von Xile Lier befindet, teilten mit, die Produktion sei seit November gestoppt. Die Produkte mit dem Markennamen Hero Nutradefence blieben allerdings auch danach in den Regalen. Der Firmensitz von Hero befindet sich in Lenzburg im Schweizer Kanton Aargau. Das Unternehmen wies für 2012 einen Umsatz von 1,43 Milliarden Franken (rund 1,17 Milliarden Euro) aus.

afp

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