Neues Archiv für Genomdaten von Patienten

Heidelberg/Saarbrücken – Ein nationales Konsortium baut ein Archiv auf, um Genomdaten von Patienten langfristig für die Forschung zur Verfügung zu stellen. An dem„Deutschen Humangenom-Phenomarchiv“ wirken insgesamt rund 20 Universitäten und Forschungsinstitute mit. Die Arbeit an dem Projekt hat jetzt begonnen.
„Bei Krebspatienten werden Genom- und Epigenomdaten dafür genutzt, um Veränderungen im Erbgut eines Tumors aufzuspüren. Damit kann die Therapie individuell auf den einzelnen Patienten angepasst werden. Aber auch für die Diagnose und Behandlung seltener Krankheiten sind sie wesentlich“, erläuterte Jörn Walter, Epigenetik-Professor der Universität des Saarlandes.
Seine Arbeitsgruppe beteiligt sich an dem Vorhaben und wird in den kommenden fünf Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit rund 350.000 Euro gefördert.
Ziel der Arbeit ist es, einen sicheren Raum für die sensiblen Genom-Daten zu schaffen, die dann von Experten in Kliniken und Forschungseinrichtungen vergleichend analysiert werden können. „Das neue deutschlandweite Netzwerk für Genomdaten ist ein Meilenstein für die Daten-Medizin der Zukunft und eröffnet einen neuen Weg für ihre breite Nutzung“, betonte Walter.
Die DFG fördert das Deutsche Humangenom-Phenomarchiv als Teil der Initiative „Nationale Forschungsdateninfrastruktur“ vorerst für fünf Jahre. Antragsteller ist das Deutsche Krebsforschungszentrum, Heidelberg, der Sprecher ist Oliver Stegle.
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