Neues Login-Verfahren für das E-Rezept erfolgreich

Berlin – Die Gesundheits-IT-Unternehmen Bitmarck und Rise haben nach eigenen Angaben erstmals erfolgreich das Alternativverfahren Anmeldung in der E-Rezept-App der Gematik durchgeführt. Der Login per elektronischer Identität (eID) soll gesetzlich Krankenversicherten den Umgang erleichtern – und von rund 80 Krankenkassen genutzt werden.
Die Anmeldung gilt als eines der wichtigsten Nadelöhre beim E-Rezept: Um Verordnungen ohne Medienbrüche, also rein digital, zu empfangen und zu versenden, müssen sich Versicherte mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte (eGK) in der E-Rezept-App der Gematik anmelden.
Dazu benötigen sie jedoch nicht nur eine eGK, die zur Nahfeldkommunikation (NFC) in der Lage ist, sondern müssen diese Funktion auch via PIN von ihrer Krankenkasse freischalten lassen – was meist sehr umständlich ist.
In der Folge ist nur ein kleiner Bruchteil der 73 Millionen gesetzlich Versicherten in der Lage, die offizielle E-Rezept-App im vorgesehenen Umfang zu nutzen. Das Bundesgesundheitsministerium hat deshalb die Kassen aufgefordert, ein unkompliziert nutzbare Alternativverfahren zu entwickeln.
Ein solches haben Bitmarck und Rise nun erfolgreich getestet. Dabei kommt nach Unternehmensangaben zum Login in die E-Rezept-App die im Rahmen der elektronischen Patientenakte genutzte eID zum Einsatz. Den Versicherten bringe das eine deutliche Elreichterung, weil damit künftig ein Login für beide Anwendungen genutzt werden könne.
Die neue Lösung stelle zugleich die Infrastruktur zur gesetzlich geforderten Bereitstellung der digitalen Identität zum 1. Januar 2023 dar, erklären beide Unternehmen.
„Mit einem solidem Grundplan und sauberem Engineering wurde und wird so ein schnellerer Ausbau der Telematikinfrastruktur unterstützt und – das ist die höchste Priorität – die Nutzung für die Versicherten deutlich vereinfacht“, erklärt der Sprecher der Rise-Geschäftsführung, Thomas Grechenig.
Mehrere Krankenkassen und private Krankenversicherungen seien so bereits mit einer digitalen Versichertenidentität ausgestattet worden, die für alle Kassen- oder Versicherungs-eigenen Services unmittelbar genutzt werden könne, eine einheitliche Kopplung an die Telematikinfrastruktur sicherstelle, aber vor allem das Thema Identitäten und Kooperation nachhaltig nach außen löse.
Mehr als 80 Krankenkassen seien Bitmarck-Kunden und würden die neue ID-Lösung nun nutzen. „Die Krankenkassen ersparen sich durch modular-evolutionäre Planung nicht nur ein komplexes Großprojekt, sondern auch viel Aufbauzeit und oft massive, babylonisch anmutende Integrationsprobleme“, sagte Grechenig.
Die Lösung zur Etablierung von EU-konformen digitalen Identitäten (DI) sei auch schon global erprobt und etabliert worden, nämlich unter anderem beim Registrieren, Identifizieren und Managen von Athleten und Athletinnen großer Weltsportverbände. Sie setze auf offene Standards wie Open ID Connect (OIDC) sowie OAuth 2.0 und werde in hochsicheren Rechenzentren betrieben.
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