Neues Projekt zum hämorrhagischen Krim-Kongo-Fieber

Gießen – Das Institut für Virologie der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) beteiligt sich an einem internationalen Verbundprojekt zu Prävention und Therapie des hämorrhagischen Krim-Kongo-Fiebers (CCHF). Dabei soll unter anderem ein Impfstoff auf mRNA-Basis entwickelt werden.
Das Projekt wird von der Europäischen Union (EU) innerhalb des EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation „Horizont Europa“ gefördert.
Das CCHF ist eine schwere Infektionskrankheit, die durch ein Virus der Familie der Bunyaviren ausgelöst wird. Übertragen wird die Zoonose durch Zeckenstiche, insbesondere in Asien, Afrika, aber auch in einigen Regionen Europas.
Die Sterblichkeit bei Infektionen mit diesem Virus kann bis zu 40 Prozent betragen, eine spezifische Therapie gibt es bislang nicht. Das soll sich durch das EU-Verbundprojekt ändern. Ziel ist, prophylaktische und therapeutische Maßnahmen gegen das Virus zu entwickeln.
Das Gießener Team beschäftigt sich in dem Projekt mit Fragen der Immunogenität, also mit der Fähigkeit eines Antigens, eine Immunantwort auszulösen. Dazu kartieren die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Bereiche auf den Oberflächen von Impfstoffkandidaten, die eine spezifische Immunantwort erzeugen.
Zudem untersuchen sie die durch einen Impfstoff ausgelösten Reaktionen des Immunsystems bezüglich der Ausschüttung von Interferonen und Zytokinen und ermitteln die Schutzkorrelate für bestimmte Impfstoffe gegen das Fieber. Wenn die Schutzkorrelate bekannt sind, lässt sich durch eine Antikörperbestimmung ein Rückschluss auf den Impfschutz einer Person ziehen.
Koordiniert wird das Projekt durch die staatliche Gesundheitsbehörde in Schweden. Beteiligt sind insgesamt 14 Institutionen aus Schweden, Deutschland, Belgien, Frankreich, Bulgarien, Großbritannien, der Türkei, den USA, Kambodscha und Südkorea.
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