Neues Verbundprojekt in Lübeck zur Behandlung von Gefäßerkrankungen
Lübeck – Das Bundesforschungsministerium unterstützt ein neues Verbundprojekt namens „Kombinierte Navigation zur endovaskulären Therapie an der Hauptschlagader“ in Lübeck mit rund 4,2 Millionen Euro. Daran beteiligt sind die Kliniken für Chirurgie, für Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, das Institut für Robotik und kognitive Systeme der Universität, das Fraunhofer-Institut für Bildgestützte Medizin MEVIS und das medizinische Laserzentrum Lübeck. Koordinator ist Markus Kleemann, Bereichsleiter Gefäß- und endovaskuläre Chirurgie an der Klinik für Chirurgie Lübeck.
Bekanntlich sind Gefäßerkrankungen in den westlichen Industrienationen die häufigste Todesursache. „Neben der medikamentösen Therapie der Arteriosklerose erlangte durch den medizintechnischen Fortschritt der Katheterverfahren die minimalinvasive Therapie einen hohen Stellenwert in der Behandlung gefäßkranker Patienten“, hieß es aus Lübeck. Die notwendige Darstellung der Gefäßpathologien und die Visualisierung zur Steuerung der Katheter- und Therapiesysteme erfolge im Augenblick angiografisch, also durch Kontrastmittelgabe in das Gefäß und begleitendes Röntgen.
Die Lübecker Wissenschaftler wollen nun einen Aortenstent ohne Röntgenstrahlung und ohne Verwendung von Kontrastmitteln zur Gefäßdarstellung in der Hauptschlagader platzieren. Dazu wollen die Forscher neue Sensorikmethoden sowie Bildgebungs- und Bildverarbeitungstechnologie kombinieren. „Im Rahmen des Projektes werden verschiedene Trackingsysteme für den Katheter zusammen mit innovativer Visualisierungstechnologie evaluiert und weiterentwickelt“, hieß es aus der Universität. Die Wissenschaftler wollen die neuen Verfahren bis Herbst 2020 marktfähig gemacht haben.
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