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Neues Verfahren soll bei Hirntumor-OP Gewebe präziser unterscheiden

  • Freitag, 21. Februar 2025
/peterschreiber.media, stock.adobe.com
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Lübeck – Eine Arbeitsgruppe der Klinik für Neurochirurgie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, erprobt ein neues Verfahren, um während der Operation eines Hirntumors funktionelle Areale und das Tumorgewebe präziser zu unterscheiden.

Die Deutsche Krebshilfe (DKH) unterstützt das Projekt im Rahmen der Förderinitiative „Die Chirurgie der Zukunft“ über drei Jahre mit insgesamt 581.000 Euro.


Ziel einer Hirntumoroperation ist es, das Tumorgewebe möglichst vollständig zu entfernen, aber Hirnareale zu schonen, die zum Beispiel das Empfinden oder die Bewegung steuern.

Das Verbundprojekt „Intraoperative funktionelle Optische Kohärenztomografie in der Neurochirurgie kombiniert mit optischer Tumorlokalisation“ vereint dafür die Expertise der Neurochirurgie, des Medizinischen Laserzentrums Lübeck und des Instituts für Biomedizinische Optik der Universität zu Lübeck.


Zum Einsatz kommt dabei die optische Kohärenztomografie (OCT). Dies ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Lichtwellen eine bis zu drei Millimeter tiefe Struktur von Geweben in zwei- und dreidimensionalen Aufnahmen sichtbar machen kann.

Es hat sich als vielversprechende Methode erwiesen, um während einer Gehirntumor-OP exaktere Grenzen zwischen Tumor- und gesundem Gewebe zu zeigen. Zudem erlaubt das Verfahren, durch Dopplermessungen Blutflüsse darzustellen. Denn: Funktionelle Areale im Gehirn sind unter anderem dadurch erkennbar, dass sie bei Aktivität stärker durchblutet werden.

Die Arbeitsgruppe hat daher ein spezielles OCT-System, mit dem mehrere Millionen Tiefenscans pro Sekunde möglich sind, in ein Operationsmikroskop integriert. Die Forschungsgruppe um Matteo Bonsanto, Oberarzt der Klinik für Neurochirurgie, Campus Lübeck, hat dies bereits eingesetzt.

Dieses System wird nun im Rahmen des durch die Krebshilfe geförderten Projekts weiterentwickelt. Unter anderem wollen die Wissenschaftler untersuchen, wie Echtzeit-Volumenmessungen von Blutflussveränderungen nach elektrischen Reizen die Unterscheidung von funktionellen Arealen und Tumorgewebe verbessern können.

hil

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