Neues Zentrum für klinische Studien in Hannover
Hannover – Das sogenannte Clinical Research Center Hannover (CRC Hannover) ist offiziell eingeweiht worden. In dem Zentrum bieten das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin, die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) und das Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ihre medizinische Expertise bei frühen klinischen und epidemiologischen Studien gebündelt an.
Im Fokus stehen neue Konzepte für frühe klinische Studien der Phasen I und IIa. Hier kommen neue Arzneimittel und Medizinprodukte erstmals an Probanden und Patienten zum Einsatz, um die Wirkung und Nebenwirkungen auf den Menschen zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studien sind entscheidend dafür, ob ein neues Medikament oder Medizinprodukt zugelassen wird oder nicht.
Der Neubau hat 30 Millionen Euro gekostet, je zur Hälfte vom Land Niedersachsen und der Fraunhofer-Gesellschaft getragen. Hinzu kommen acht Millionen Euro für die medizintechnische Ausstattung, die das Land über das Helmholtz-Zentrum finanziert hat.
Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) sagte zur Einweihung, das CRC sei als Studienzentrum für die medizinische Forschung bundesweit einmalig. Mit ihrem Zusammenschluss hätten die Forschungseinrichtungen in Hannover und Braunschweig eine exzellente Infrastruktur geschaffen.
Das neue Zentrum ist 6.000 Quadratmeter groß und verfügt über 50 Überwachungs- und Übernachtungsbetten für die Probanden. Der Betrieb läuft bereits: Seit Juli testet hier das Fraunhofer ITEM ein neues Nasenspray gegen Heuschnupfen.
Die MHH startet im CRC mit einer vom Institut für Klinische Pharmakologie initiierten Studie, die darauf abzielt, die Wirkung eines neuartigen Diabetesmedikaments auf die Herzfunktion zu untersuchen. „Weitere klinische Prüfungen in enger Kooperation mit der Klinik für Augenheilkunde sowie Studien in den frühen Entwicklungsphasen I und II gemeinsam mit der Klinik für Neurologie sowie der Klinik für Immunologie und Rheumatologie stehen unmittelbar vor ihrer Initiierung“, hieß es aus der MHH.
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