Neujahrsempfang: Hausärzteverband zieht positive Bilanz der Gesetzgebung

Berlin – Die Hausärzte sind zufrieden mit den gesetzlichen Neuregelungen, die im vergangenen Jahr mit dem Versorgungsstärkungsgesetz für die Allgemeinmedizin wirksam wurden. „Wir sind auf gutem Weg“, erklärte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausarztverbands, Ulrich Weigeldt, gestern Abend beim Neujahrsempfang seines Verbandes in Berlin. „In unserem Ziel, die Primärversorgung zu sichern, fühlen wir uns von der Politik unterstützt.“
Das Versorgungsstärkungsgesetz sieht unter anderem vor, dass statt bisher 5.000 künftig 7.500 Weiterbildungsstellen in der Allgemeinmedizin gefördert werden. Fünf Prozent der Fördersumme, die anteilig von den Krankenkassen und den Kassenärztlichen Vereinigungen gezahlt werden, können für Einrichtungen wie universitäre Kompetenzzentren verwendet werden, die Qualität und Effizienz der allgemeinmedizinischen Weiterbildung verbessern wollen.
Außerdem sieht das Gesetz vor, dass Weiterzubildende künftig im ambulanten Bereich genauso vergütet werden wie im Krankenhaus. Weigeldt räumte jedoch ein, dass noch nicht alle Möglichkeiten der Förderung ausgeschöpft seien. So setze sich der Hausärzteverband weiterhin für ein Pflichttertial Allgemeinmedizin im Studium ein. Im Rahmen des Masterplans 2020 zur Reform des Medizinstudiums wolle man sich hier noch mit den Studierenden austauschen. Diese lehnen ein Pflichttertial bislang ab.
Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Annette Widmann-Mauz (CDU), betonte, das Ministerium nehme die Anliegen der Hausärzte sehr ernst. Denn sie seien diejenigen, die den Nachwuchs für das Fach motivieren könnten. Ähnlich wie Weigeldt schätzte sie die Entwicklung in der Allgemeinmedizin optimistisch ein.
„Die Zahl der Lehrstühle wächst, ebenso wie die der Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung“, sagte Widmann-Mauz. „Aber es ist noch Luft nach oben.“ Mit Blick auf den Streit zwischen Haus- und Fachärzten um eine angemessene Interessenvertretung in der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung mahnte die Staatssekretärin eine bessere Kommunikation untereinander an. „Abschottung taugt nichts“, erklärte sie.
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