Neurologen empfehlen Methode zur Diagnostik von Schluckstörungen

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN) weist daraufhin, dass sich die funktionelle endoskopische Schluck-Untersuchung (FEES) in einer aktuellen Studie an 23 Zentren in Deutschland und in der Schweiz positiv bewährt hat.
„Das Diagnoseverfahren erwies sich als sicher und führte bei über der Hälfte der Patienten zu einer Änderung des Ernährungsmanagements“, hieß es aus der Fachgesellschaft. Die Studie ist in der Fachzeitschrift Neurological Research and Practice erschienen (doi 10.1186/s42466-019-0021-5).
2014 haben die DGN, die Deutsche Schlaganfallgesellschaft (DSG) und die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG) ein FEES-Curriculum erstellt, nach denen die Untersucher in dem Verfahren ausgebildet werden. Begleitend legte die Fachgesellschaft eine multizentrische FEES-Registerstudie auf, um die Effektivität und Sicherheit des Verfahrens zu erfassen.
In diese Studie wurden von September 2014 bis Mai 2017 2.401 Patienten mit einem weiten Diagnosespektrum eingeschlossen, unter anderem hatten 61 Prozent von ihnen eine Schlaganfall-Diagnose, 6,5 Prozent waren an Morbus Parkinson erkrankt.
Mehr als 40 Prozent der Patienten erhielt nach der FEES eine liberalere Kostform, bei mehr als 15 Prozent war sogar der Wechsel von einer künstlichen enteralen Ernährung über eine Magensonde zu einer oralen Kost möglich. Demgegenüber wies die FEES bei etwa zwölf Prozent der Patienten auf eine bisher unterschätzte Schluckstörung hin und gab so Anlass für eine vorsichtigere Ernährungsform.
Es zeigte sich laut DGN zudem, dass die FEES eine sichere und verträgliche Methode der Dysphagiediagnostik ist. „Insgesamt legt diese Studie nahe, dass die Versorgung von Dysphagiepatienten in Deutschland an vielen Standorten in vorbildlicher Weise interdisziplinär erfolgt“, zog der Studienleiter Rainer Dziewas vom Universitätsklinikum Münster ein Fazit der Untersuchung.
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