Neuruppin: Ärztekammer warnt vor Versorgungsdefiziten

Potsdam – Die Landesärztekammer Brandenburg warnt vor Versorgungsdefiziten für Patienten der Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie im Nordwesten des Landes. Hintergrund ist, dass die entsprechende Abteilung am Klinikum in Neuruppin Ende des Jahres geschlossen wird.
„Die Bundespolitik lässt die Krankenhäuser sehenden Auges in die Insolvenz schlittern“, kritisierte Kammerpräsident Frank-Ullrich Schulz. An diesem Beispiel zeige sich, dass gerade die bereits von der Insolvenz bedrohten Krankenhäuser nicht auf die für 2027 angekündigten Gelder aus dem Transformationsfonds warten könnten. „Da es keine Übergangsfinanzierung gibt, fehlt es diesen Häusern an Planungssicherheit“, so Schulz.
Der Kammerpräsident wies daraufhin, dass es fraglich sei, wann und in welcher Form der Transformationsfonds überhaupt umgesetzt werde, da die neue Bundesregierung nicht nur die entsprechende Rechtsverordnung auf den Weg bringen, sondern der Bundesrat dieser auch zustimmen müsse.
„Wir fordern die politisch Verantwortlichen eindringlich dazu auf, schnellstmöglich die notwendigen Nachbesserungen auf den Weg zu bringen, um weitere Schließungen abzuwenden, damit die Versorgung der Patientinnen und Patienten gesichert bleibt“, so sein Appell.
Die Neuruppiner Pro Klinik Holding GmbH hat nach eigenen Angaben rund 2.700 Beschäftigte. Aus Finanznot soll Ende des Jahres die Mund-Kiefer-Gesichts-Chirurgie in Neuruppin schließen. Die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde und die Klinik für Neurochirurgie werden nach einem Kreistagsbeschluss vom Februar zu einer sogenannten Kopfklinik verbunden.
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