Nichtraucherschutz auf dem Vormarsch
Berlin – Die in den letzten Jahren in Deutschland eingeführten Nichtraucherschutzgesetze finden in der Bevölkerung immer mehr Zustimmung. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Bertelsmann-Stiftung und Barmer GEK. Demnach hält rund die Hälfte der Befragten das gesetzliche Rauchverbot für „unumgänglich, um Nichtraucher vor Gesundheitsrisiken zu schützen“, nur zehn Prozent empfinden die Vorschrift als „eine unangemessene staatliche Bevormundung“.
89 Prozent der Befragten befürworten Rauchverbote in Restaurants, sogar 79 Prozent der befragten Raucher stimmen dem zu. In einer vergleichbaren Studie aus dem Jahr 2007 lag die Zustimmungsquote lediglich bei 77 Prozent (Raucher: 61 Prozent). Insgesamt hat sich der Gesundheitsschutz durch die Gesetze an allen abgefragten Orten verbessert: Arbeitsplätze sind zu 81 Prozent rauchfrei, auch zu Hause, wo es keine gesetzlichen Vorschriften gibt, leben inzwischen 79 Prozent der Befragten ohne Rauch. Den deutlichsten Wandel gab es in der Freizeit. Fühlten sich im Jahr 2007 noch lediglich zwölf Prozent der Befragten in ihrer Freizeit nie durch passives Rauchen belastet, waren es in 2014 bereits ganze 80 Prozent.
„Die positive Einstellung der Bevölkerung zum Nichtraucherschutz sollte genutzt werden, um derzeit noch bestehende Mängel zu beseitigen“, so Studien-Mitautorin Martina Pötschke-Langer vom Deutschen Krebsforschungszentrum. Dazu gehöre beispielsweise, die föderal ungleichen Nichtraucherschutzgesetze an das Niveau der Bundesländer Saarland, Bayern und Nordrhein-Westfalen anzupassen, einen flächendeckenden Schutz vor Passivrauchen am Arbeitsplatz sowie ein gesetzliches Rauchverbot in Privatautos bei mitfahrenden Kindern und Jugendlichen einzuführen.
Denn auch diese Forderungen stoßen bei den Befragten ebenfalls auf breite Zustimmung: Während sich im Jahr 2007 nur 63 Prozent der Befragten für ein Rauchverbot in Pkw ausgesprochen hatten, stimmten jetzt bereits 87 Prozent dafür,.
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