Niedersachsen: Stipendien sollen Ärzte aufs Land locken
Hannover – Niedersächsische Medizinstudierende sollen künftig mit Stipendien dazu motiviert werden, sich später als Hausarzt auf dem Land niederzulassen. Das Geld erhalte, wer sich dazu verpflichte, nach der Facharztausbildung für mindestens vier Jahre auf ein Berufsleben in der Großstadt zu verzichten, teilte das Sozialministerium am Mittwoch in Hannover mit.
Mit finanziellen Anreizen versuchen bereits seit mehreren Jahren einzelne niedersächsische Regionen, Studenten anzulocken – prominentes Beispiel ist die ostfriesische Kreisstadt Leer. Nun soll die Vorgehensweise landesweit eingeführt werden.
Die Maßnahme ist Teil des sogenannten „Masterplans soziale Gesundheitswirtschaft“, den die Landesregierung in Hannover präsentierte. Den Plan hatten unter der Federführung des Sozialministeriums auch das Wirtschafts- und das Wissenschaftsministerium erarbeitet. Ziel sei unter anderem eine stärkere Förderung des wirtschaftlich besonders wichtigen Segments der Gesundheitswirtschaft.
Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Niedersachsen begrüße „jede Maßnahme zur Verbesserung der ambulanten Versorgung“, heißt es auf Nachfrage des Deutschen Ärzteblatts. Das gelte auch für die Initiative des Sozialministeriums.
Die KV weist zudem darauf hin, dass Stipendien immer einen Langzeiteffekt haben. Studenten, die in diesem Jahr das Studium aufnähmen, könnten sich frühesten in zwölf Jahren niederlassen. Der KV zufolge zeigten Erfahrungen, dass sich Medizinstudenten zudem erst im Laufe des Studiums für eine bestimmte Facharztausbildung entscheiden. Ob ein Stipendium die Motivation zur Qualifikation zum Hausarzt fördere, müsse daher der Praxistest ergeben.
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